Elektroautos als Mietwagen

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Elektroautos erfreuen sich im Stadtverkehr zunehmender Beliebtheit. Sie sind sparsamer, leiser und vor allem umweltfreundlicher als ihre benzingetriebenen Artgenossen. Doch während Hersteller mit groß angelegten Promoaktionen um die Gunst kaufwilliger Interessenten werben, sind die grünen Fahrzeuge als Mietwagen bisher eine Ausnahmeerscheinung. In jüngster Zeit steigt allerdings der Bedarf an ökologisch verträglichen Modellen. Nachdem in den USA bereits mehrere Leihwagendienste Fahrzeuge für umweltbewusste Kunden bereithalten, ziehen jetzt auch in Europa die ersten Anbieter nach. Doch erste Tests verliefen wenig erfolgreich.

Enttäuschung bei Sixt

Die Autovermietung Sixt beendete im März den gemeinsam mit dem Energieversorger RWE unternommenen Feldversuch im Großraum München – mit frustrierenden Ergebnissen. Firmenchef Erich Sixt bezeichnete das Experiment als „absolute Katastrophe“. Hauptproblem war die unzulängliche Reichweite der getesteten Fiat Fiorinos und Karabag 500 E. Diese lag nach Auskunft von Sixt deutlich unter der Herstellerangabe von 140 Kilometern. Mehrere Kunden seien so auf offener Strecke liegen geblieben. Als Mietwagen seien Elektroautos schlicht noch nicht marktfähig, ließ der Konzern verlauten.

Europcar will es wissen

Die Konkurrenz zeigt sich von den schlechten Resultaten des Sixt-Versuchs unbeeindruckt. Als erster österreichischer Mietwagenservice bestellte Europcar unlängst beim japanischen Hersteller Mitsubishi sieben der hochmodernen i-MiEV-Modelle. Die rundlichen Elektroflitzer der neuesten Bauart sollen ab sofort für 39 Euro am Tag inklusive Vignette erhältlich sein. Das Angebot gilt zunächst nur für die Stadt Wien und Umgebung.

Die grüne Zukunft ist noch fern

Auch die Anbieter Hertz und Avis wollten eigentlich ab diesem Jahr mit der schrittweisen Einführung von Elektrofahrzeugen beginnen. Seit dem erfolglosen Versuch von Sixt ist es jedoch still um diese Pläne geworden. Offenbar ist die Zeit noch nicht reif für einen alltäglichen Einsatz der umweltfreundlichen Stromer. Das liegt nicht zuletzt an der unzureichenden Verfügbarkeit von Ladestationen, aber auch am technologischen Stand der gegenwärtigen Generation von Elektroautos. Bis zum flächendeckenden Einsatz der Ökowagen werden wohl noch einige Jahre vergehen.

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