Elektroauto Geschichte

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Viele Menschen leben im Irrglauben, dass das Elektroauto eine Erfindung des 21. Jahrhunderts ist. In Wirklichkeit reicht die Geschichte dieses Automobils weit zurück. Um genau zu sein bis in das Jahr 1800, in dem Alessandro Volta, ein berühmter italienischer Physiker, die elektrische Batterie erfand. Knapp 30 Jahre später war es Joseph Henry, der den Gleichstrommotor entwickelte. Die Grundlagen für das erste Elektroauto waren somit gelegt.

Verschiedenste Entwicklung im Bereich der Batterie und dem Elektroantrieb lösten aneinander ab. Und 1881 war es dann soweit. Auf der Internationalen Elektrizitätsausstellung wurde von Gustave Trouvé ein dreirädriges Automobil vorgestellt – das Elektroauto war endgültig praxisreif. Ein Jahr darauf erblickte auch der erste Oberleitungsbus das Licht der Welt – der Elektromote von Werner Siemens.

Auch Ferdinand Porsche mischte in dieser Branche mit und konstruierte den so genannten Lohner-Porsche. Dieser hatte Radnabenmotoren an den Vorderrädern. Der Autobauer sah den größten Vorteil des Elektroantriebs darin, dass weder Getriebe noch sonstige mechanische Elemente zur Kraftübertragung notwendig sind.

Im Jahre 1899 schaffte es der Rennfahrer Camille Jenatzy als erster Mensch über 100 km/h zu fahren. Um genau zu sein waren es 105,3 km/h die er mit seinen Elektroauto erreichte.

Natürlich wurden auch andere Antriebsarten entwickelt. Doch die Autos mit Elektromotor waren jenen mit Verbrennungsmotoren vor allem hinsichtlich des Wirkungsgrades überlegen. Daher zeigte sich um die Jahrhundertwende folgendes Bild in den USA: Die Minderheit
(22 %) benutzten Benzinautos. Für Elektromobile entschieden sich 38 % und Dampfmaschinen hatten mit 40 % den größten Anteil an den Straßenfahrzeugen.

Besonders interessant ist die Prognose, die der Präsident des Mitteleuropäischen Motorwagen-Vereins bei der Gründungsversammlung in Berlin abgab. In seinen Augen würden die durch Dampf bewegten Fahrzeuge hauptsächlich für Wagen und Schienen und schwere Straßenfahrzeuge in Betracht kommen. Die Ölmotorfahrzeuge (Benzinfahrzeuge) werden laut seinen Angaben das große Gebiet des weiten Landes durcheilen. Für die Elektrofahrzeuge sah er die Zukunft in der Stadt. Doch aufgrund der Erfindung des elektrischen Anlassers für Ottomotoren stellte sich seine Vision als falsch heraus.

Durch diese neue Entwicklung verloren die Elektroautos zunehmend an Bedeutung. Doch sie wurden nicht völlig vom Markt verdrängt. Als kleine Lieferwagen – genannt „milk floats“ – für die tägliche Anlieferung von Milchflaschen in Großbritannien und Teilen der USA fanden sie eine Nische. Aber der Rückgang der Hauslieferung führten auch zur Dezimierung der Anzahl von „milk floats“. In den USA überlebten die Elektroautos außerdem als Nachbarschaftsfahrzeuge, die aufgrund der Größe und der geringen Geschwindigkeit erleichtert zugelassen werden.

Der Golfkrieg, die dadurch ausgelöste Ölkrise und ein steigendes Umweltbewusstsein führten in den 1990er Jahren zur Weiterentwicklung bestehender Elektroantriebe und Batterien. Die Volkswagen AG versuchte mit einem umgebauten Golf mit Elektromotor – als VW Golf Citystromer bekannt – den Markt zu erobern. Doch aufgrund zu geringer Nachfrage wurde die Produktion nach bereits 120 Stück eingestellt.

Heute, 15 Jahre später, erleben die Elektroautos einen neuen Boom. Exorbitante Spritpreise und steigendes Umweltbewusstsein treiben die Entwicklung an. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den bestehenden Batteriemodellen und –typen, bei denen versucht wird, die Leistung zu erhöhen. Mehr Leistung bedeutet eine höhere Reichweite pro Batterieladung.

Wenn man den Expertenmeinungen glauben schenken darf, so werden die Elektroautos unser Fortbewegungsmittel der Zukunft.

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