Kontaktlinsen oder Brillen – die Vor- und Nachteile

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Wer schlecht sieht, ist mit diesem Problem bei weitem nicht alleine. In Deutschland sind nämlich fast 65 Prozent aller Bürger fehlsichtig. Die Hälfte davon trägt permanent einen Sehbehelf. Die Entwicklung zeigt, dass immer mehr junge Menschen eine Brille oder Kontaktlinsen benötigen. Während in den 1950er Jahren nur 15 Prozent aller Deutschen zwischen 20 und 29 Jahren eine Brille trugen, waren es 2012 bereits 30 Prozent. Das liegt einerseits sicher in der besseren gesundheitlichen Versorgung, andererseits führen die geänderten Lebensumstände der heutigen Zeit dazu, dass mehr Menschen Probleme mit den Augen entwickeln. Immerhin arbeitet ein überwiegender Teil der Bevölkerung ganz oder teilweise hinter dem Bildschirm. Der ständige Blick in den Computer oder Laptop strengt das Sehorgan an und es kommt zu Überlastungen. Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt sind anzuraten, selbst wenn die Augen nicht schmerzen oder tränen. Wenn der Mediziner feststellt, dass ein Sehbehelf notwendig ist, hat man die Wahl zwischen einer Brille oder Kontaktlinsen. Beide Optionen bieten Vor- und Nachteile.

Die Brille – der Klassiker

Die Ursprünge der Brille sind bis heute nicht vollständig geklärt. Angeblich hat schon in der Antike der Wissenschaftler Archimedes die Brecheigenschaften von Glas untersucht. Der erste Sehbehelf wie wir ihn heute kennen stammt vermutlich aus der Toskana und wurde Ende des 13. Jahrhunderts entwickelt. Zumindest belegen Aufzeichnungen eines Dominikanermönchs, dass es in der Region damals einen Spezialisten gegeben haben soll, der sich mit dem Schleifen von Brillengläsern befasste. Wer heute einen Optiker aufsucht, hat eine große Auswahl an Modellen. Dabei werden für die Fassungen unterschiedliche Materialien eingesetzt:

  • Metall: zum Beispiel Edelstahl, Titan
  • Kunststoff
  • Naturmaterialien: Horn oder Holz

Metallfassungen können sehr dünn gefertigt werden, sie sind in der Regel robust und flexibel. Es gibt unzählige Schattierungen und Legierungen, somit kann man Metallbrillen für jeden Geschmack kaufen. Das Material wirkt elegant und lässt sich gut mit einem festlichen Outfit kombinieren. Fassungen aus Kunststoff punkten mit einem angenehmen Tragegestell und sind leicht. Meistens sind sie aus vollsynthetischem Polyamid hergestellt. Dieser Stoff ist besonders widerstandsfähig. Kunststoffbrillen sind in allen Farben und vielen verschiedenen Ausführungen erhältlich. Wer lieber einen ausgefallenen Sehbehelf trägt, wählt am besten eine Brille aus Horn, Holz oder einem anderen Naturmaterial.

Welche Vorteile hat eine Brille?

Wer eine Brille trägt, kann diese schnell aufsetzen und wieder herunternehmen. Somit ist man beim Arbeiten und im Alltag flexibel. Außerdem belastet sie das Auge nicht, man setzt ja keinen Fremdkörper ein. Somit kommt es selten zu Reizungen. Auch für Allergiker ist eine Brille eine gute Option. Während des Pollenfugs sind die Augen ohnehin oft gerötet, daher ist jede zusätzliche Belastung zu vermeiden. Die Brille schützt darüber hinaus vor dem Eindringen von Insekten oder Pollen. Viele Sportler wie Radfahrer oder Läufer tragen eine Brille, obwohl sie gar nicht schlecht sehen. Auch wenn man erkältet ist, kann die Brille getragen werden. Sie führt nämlich nicht zur Austrocknung des Sehkörpers. Viele Brillenträger sehen ihren Sehbehelf darüber hinaus als modisches Accessoire. Immerhin kann man mit einer auffallenden Brille alle Blicke auf sich lenken.

Was spricht für Kontaktlinsen?

Der weit größte Teil der fehlsichtigen Menschen in Deutschland trägt eine Brille. Nur einige wenige Prozent entscheiden sich für Kontaktlinsen. Dabei sind diese äußerst praktisch und verändern das Aussehen nicht. Vor allem Frauen haben manchmal mit einer Brille ein Problem, weil diese die Optik entscheidend beeinträchtigt. Schminke kommt hinter den Rändern nicht so gut zur Geltung. Kontaktlinsenträger hingegen sehen so aus wie immer, es ist nicht zu erkennen, dass ein Sehbehelf getragen wird. Man kann sich wie gewohnt schminken und somit seine Augen betonen. Es ist allerdings zu empfehlen, in hochwertige Schminkprodukte zu investieren. Trägt man nämlich Mascara von schlechter Qualität auf und dieser bröckelt ab, kann es in Kombination mit den Linsen zu Irritationen kommen. Kontaktlinsen können darüber hinaus mit jeder beliebigen Sonnenbrille kombiniert werden. Man muss nicht extra in eine optische Sonnenbrille investieren, sondern kann einfach ein günstiges Modell von der Stange wählen. Beim Sport sitzen Kontaktlinsen immer an der richtigen Stelle. Selbst bei Ballsportarten wie Squash oder Tennis ist das Verletzungsrisiko nicht erhöht. Kontaktlinsen beschlagen sie nicht und sind daher auch bei anstrengenden Trainingseinheiten verlässliche Partner. Manche Modelle können sogar im Wasser getragen werden und sorgen somit auch beim Schwimmen für klare Sicht.

Was gibt es bei Kontaktlinsen zu bedenken?

Kontaktlinsen werden sozusagen als Fremdkörper in das Auge eingesetzt. Wer oft an Rötungen und Reizungen leidet, wird mit Linsen vermutlich nicht glücklich werden. Zu Bedenken sind auch folgende Punkte:

  • Laufende Kosten für Reinigungs- und Pflegemittel
  • Handhabung der Linsen: Einsetzen muss geübt werden
  • Bei Allergien oder Erkältungen sind Linsen unangenehm zu tragen

Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, die jeder für sich selbst abwägen muss. Oft entscheiden sich Fehlsichtige für eine Kombination und tragen Brillen und Linsen abwechselnd.

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