Was muss ich beim Kauf eines Gebrauchtwagens beachten?

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Nicht immer muss es ein Neuwagen sein – auch der Gebrauchtwagenmarkt hat einiges zu bieten. Wer sich also ein neues Auto kaufen möchte, z. B. auto-verkaufen-schweiz.ch, sollte sowohl die Neuwagen- als auch Gebrauchtwagenanzeigen kontrollieren. Hier lässt sich oftmals das eine oder andere Schnäppchen schlagen. Doch was ist beim Kauf eines Gebrauchtwagens zu beachten? Fakt ist: Nur nichts überstürzen und die Dinge gelassen angehen.

Qualität hat ihren Preis

Ganz gleich, ob der Besuch bei Privatleuten oder im Autohaus vollzogen wird – Qualität hat immer ihren Preis. Je jünger der Wagen und je besser er gepflegt ist, desto mehr Geld wird der Verkäufer natürlich verlangen. Das ist jedoch nur die Theorie. Wie steht es mit der Praxis? Wer einen Gebrauchtwagen kaufen will, sollte genau hinter die Fassade schauen und Zeit mitbringen – schließlich möchte niemand die berühmte Katze im Sack kaufen. Verschleierte Unfälle, Manipulationen am Tacho oder irreführende Klauseln, die klitzeklein im Vertrag versteckt sind, können kleine Stolperfallen darstellen.

Tipp für einen sicheren Gebrauchtwagenkauf

Das Auto erscheint noch gut in Schuss zu sein, aber das Bauchgefühl stimmt nicht? Dann sollte vielleicht vom Kauf zurückgetreten werden. Es gibt nämlich noch viele Autos, die erworben werden können. Doch worauf sollten Interessierte in erster Linie achten?

Auto genau untersuchen

Eine Kontrolle und Probefahrt ist vor dem Unterzeichnen des Kaufvertrages unumgänglich. Der Gebrauchtwagen sollte frei zugänglich sein und bei Tageslicht besichtigt werden. Auch gutes Wetter kann bei der Besichtigung eine gewichtige Rolle spielen. Nässe kann Beulen, Dellen oder Kratzspuren recht gut retuschieren. Wer keine Lust auf Rostschäden hat, muss daher auch Radkästen und andere Autoteile genau in Augenschein nehmen. Ein muffiger, unangenehmer Geruch im Koffer- oder Innenraum ist ebenso fragwürdig.

Unfallschäden begutachten

Schon kleinste Spalten bei Bauteilen bringen es an Tageslicht: Hier ist ein Unfall passiert. Vor allem die Motorhaube und Kotflügel dürfen nicht zu stark von einander abstehen. Ist dies der Fall, so hat sich vermutlich die Karosserie verzogen. Ausgebesserte Lackschäden kann der Laie leider mit bloßen Augen kaum ausmachen – hierfür gibt es gesonderte Geräte, welche die Lackdichte genau preisgeben.

Motorraum inspizieren – so viel Zeit muss sein

Nicht nur das Innenleben des Autos muss stimmen – auch ein Blick unter die Motorhaube ist ratsam. Zwar kann mit einer Motorwäsche verdächtige Spuren beseitigt werden, aber Schläuche und Dichtungen lassen sich somit ideal kontrollieren. Beachtet werden sollte, ob Flüssigkeiten auslaufen, die Zylinderkopfdichtung noch intakt ist und ob ausreichend Bremsflüssigkeit vorhanden ist. Ist letzteres nicht der Fall, so heißt dies, dass vielleicht bald neue Bremsklötze anstehen.

Papiere in Augenschein nehmen

Beim Kauf eines Gebrauchtwagens sollten die Fahrzeugpapiere niemals vernachlässigt werden. Gerade das Serviceheft ist besonders zu kontrollieren, finden sich hier Notizen über regelmäßige Wartungsarbeiten und vieles mehr an. Doch nicht nur Reparaturnachweise sind für den potenziellen Käufer interessant: Sind mehr als 2 unterschiedliche Halter in ca. 5 Jahren im Fahrzeugbrief eingetragen worden, so sollten Kaufinteressierte zurecht misstrauisch werden. Handelt es sich hierbei um ein Montagsauto oder ist das Fahrzeug einfach nur fehleranfällig?

Probefahrt ist das A und O

Nach der äußeren Kontrolle ist die Probefahrt dran. Niemand sollte sich diese Fahrt vor dem Kauf nehmen lassen. Neben der Fahrt lassen sich ebenso elektrische Funktionen wie die Tüchtigkeit der Klimaanlage, Scheibenwischer, Außenspiegel, eventuell Sitzheizung, Navigationsgerät, Radio und vieles mehr feststellen. Schüchternheit ist vollkommen fehl am Platz – jeder sollte alles auf Herz und Nieren überprüfen, schließlich kann bei Mängeln der Kaufpreis gedrückt werden.

Und was ist bei der eigentlichen Probefahrt zu bedenken? Zunächst müssen bei Einschaltung der Zündung wichtige Kontrolllampen im Cockpitbereich aufleuchten, die beim Starten des Motors wieder erlöschen. Interessant sind hier ABS, Airbag-Signale sowie ESP. Bei der Fahrt selbst sollte ein wenig Geschwindigkeit in Kauf genommen werden, da Schäden an Stoßdämpfern, Lenkung oder eine verzogene Spur erst folglich ersichtlich sind. Ruckbewegungen können beispielsweise auf Fehler im Getriebe hinweisen. Eine Kontrolle der Handbremse ist ebenfalls notwendig – benötigt diese bei Anzug bis zu 10 Zacken, so haben die Bremsseile zu großen Spielraum und müssen ersetzt werden.

Bei Unsicherheit einen Sachverständigen hinzuziehen

Wen ein ungutes Gefühl plagt, der sollte bei der Probefahrt bei einer Prüfstelle vorbeifahren. Kfz-Sachverständige können hier im Kostenrahmen bis ca. 100€ eine Begutachtung vornehmen. Ist der Verkäufer mit diesem Plan nicht einverstanden, sollte vom Kauf abgesehen werden.

Seriosität nutzen

Vertrauenswürdige Händler sprechen ohne Umschweife von Unfällen oder Vorschäden. Daran erkennt ein Käufer auch einen seriösen Gebrauchtwagenanbieter. Eine lückenlose Dokumentation des Fahrzeuges, technische Gutachten und eine zwanglose Besichtigung sprechen schließlich für sich. Bei der Probefahrt kann nochmals alles genau geklärt werden.

Der Kauf eines Gebrauchtwagens hebt sich demnach deutlich vom Erwerb eines fabrikneuen Automobils ab. Es gibt einige Dinge, die zu beachten sind – dieser Zeitaufwand sollte es dem Interessierten jedoch wert sein, schließlich kann bei Nichtbeachtung die Fahrt in die hiesige Werkstatt anfallen. Die Kosten die sich hernach auftun, sind sicherlich nicht im Sinne des Verbrauchers. Wer also nichts überstürzt und mit Fachwissen auf den Gebrauchtwagenverkäufer zugeht, wird mehr Freude am „neuen“ Auto haben.

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