Wiens Schulwege: Revolutionäre Sicherheitsmaßnahmen sorgen für Aufsehen!

Redaktion

28. August 2025

Wien setzt neue Maßstäbe in der Schulwegsicherheit

Wien hat es wieder einmal geschafft, sich als Vorreiter in Sachen Schulwegsicherheit zu positionieren. Mit einer Vielzahl von Maßnahmen, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden, zeigt die Stadt eindrucksvoll, wie wichtig ihr die Sicherheit der jüngsten Verkehrsteilnehmer ist. Wenn am kommenden Montag, dem 1. September 2025, Zehntausende Kinder ins neue Schuljahr starten, profitieren viele von ihnen bereits von den umgesetzten Sicherheitsinitiativen. Doch was genau hat Wien getan, um die Schulwege sicherer zu machen?

Verkehrsberuhigung und autofreie Schulvorplätze

Ein zentraler Aspekt der Wiener Sicherheitsstrategie ist die Verkehrsberuhigung rund um Schulen. Seit 2022 wurden 21 Schulvorplätze umgestaltet und 13 komplett neu errichtet, sodass mittlerweile 93 Schulstandorte über KFZ-freie Vorplätze verfügen. Diese Umgestaltungen sorgen nicht nur für mehr Sicherheit, sondern schaffen auch ein angenehmes Umfeld, das zum Verweilen einlädt.

Im Rahmen der Offensive „Raus aus dem Asphalt“ wurden zahlreiche Plätze begrünt und entsiegelt. Diese Maßnahmen verbessern das Mikroklima spürbar. Über 320 Projekte in allen 23 Bezirken wurden bereits realisiert, mehr als 74.000 Quadratmeter Asphalt wurden entsiegelt, über 3.000 neue Bäume gepflanzt und mehr als 1.930 Quadratmeter Wasserspiele installiert. Diese Maßnahmen schaffen Treffpunkte für Kinder, Familien und Pädagogen.

Schulstraßen: Ein bewährtes Konzept

Ein weiteres Highlight der Wiener Strategie sind die sogenannten Schulstraßen. Hierbei handelt es sich um ein Konzept, bei dem 30 Minuten vor Unterrichtsbeginn und teilweise nach Unterrichtsende ein Fahrverbot für KFZ gilt. Dieses Konzept hat sich als äußerst effektiv erwiesen. Die Reduzierung des Autoverkehrs führt zu mehr Sicherheit, besserer Luftqualität und mehr Raum für Bewegung. Kinder kommen häufiger zu Fuß, mit dem Roller oder dem Rad zur Schule.

„Ein sicheres und entspanntes Umfeld vor Schulen ist unser Ziel. Das 30-minütige Fahrverbot hat sich als erfolgreiche Maßnahme gegen das morgendliche Verkehrschaos vor Volksschulen bewährt“, erklärt Petra Jens, Beauftragte für Fußverkehr der Stadt Wien. Derzeit liegt Wien laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) im europäischen Spitzenfeld: Bei 26,1 Prozent aller Volksschulen wurden bereits Maßnahmen umgesetzt – nur London liegt mit 26,9 Prozent knapp davor.

Radwegeoffensive: Für mehr umweltfreundliche Mobilität

Neben sicheren Gehwegen ist die Radinfrastruktur ein entscheidender Faktor für umweltfreundliche Schulwege. Wien hat eine der größten Radwegeoffensiven Europas gestartet. Zwischen 2021 und 2024 wurden 142 Schulen neu an sichere Radwege und Fahrradstraßen angebunden. Heute sind 70 Prozent aller Volksschulen an das Wiener Hauptradwegenetz angeschlossen, 30 Prozent sogar an besonders kinderfreundliche Strecken.

Das Radwegenetz selbst wächst kontinuierlich und umfasst derzeit 1.789 Kilometer, davon 845 Kilometer mit kinderfreundlichen Standards. Die Stadt Wien hat seit 2021 bereits 250 Projekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht, rund 100 Kilometer neue Radwege im Hauptradnetz geschaffen und mehr als 130 Millionen Euro investiert. Für 2025 sind weitere 24 Kilometer geplant.

Beispiele für erfolgreiche Umsetzungen

Ein Vorzeigebeispiel für die Kombination von Schulstraße und klimafittem Schulvorplatz ist die Märzstraße in Penzing. Im Jänner 2020 startete dort die fünfte Schulstraße in Wien, und im Herbst 2020 wurde der Schulvorplatz autofrei. Schüler können die Straße zwischen dem Schuleingang und dem Park sicher queren. 2023 wurde der Schulvorplatz klimafit umgestaltet, was die Aufenthaltsqualität zusätzlich erhöht.

Ein weiteres Beispiel ist die Elisabethschule auf der Wieden, die von der Umgestaltung der Argentinierstraße zur Fahrradstraße nach niederländischem Vorbild profitiert. Der Straßenquerschnitt wurde neu verteilt, und das Umfeld verkehrsberuhigt. Dadurch wurde der Weg zur Schule sicherer, und es wurden neue Spielgeräte aufgestellt.

Schulwegpläne als Sicherheitsgarant

Um mehr Sicherheit auf dem Schulweg zu gewährleisten, hat die Stadt Wien bereits vor 20 Jahren damit begonnen, Schulwegpläne für Volksschulen zu erstellen. Aktuell gibt es für über 250 Volksschulen in Wien Schulwegpläne, die jährlich zum Schulbeginn an die Erstklässler verteilt werden. Diese Pläne helfen Familien, den Schulweg mit ihren Kindern einzuüben, damit diese ihn zukünftig selbstständig und sicher bewältigen können.

Die im Schulwegplan eingezeichneten grünen Linien zeigen sichere Schulwege. Fotos und einfache Beschreibungen verdeutlichen die Situationen vor Ort. Der Schulweg ist nicht nur die Strecke von zuhause zur Schule, sondern auch ein wichtiger Erlebnis- und Erfahrungsraum sowie eine Gelegenheit zum sozialen Lernen.

Expertenmeinungen und Zukunftsausblick

Experten sind sich einig, dass Wien mit seinen Maßnahmen zur Schulwegsicherheit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und Entwicklung von Kindern leistet. „Die Investitionen in sichere Schulwege sind Investitionen in die Zukunft unserer Kinder. Sie fördern nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch die Gesundheit und das Umweltbewusstsein“, erklärt Mobilitätsexperte Dr. Thomas Gruber.

In der Zukunft plant Wien, die Schulwegsicherheit weiter zu verbessern. Neue Technologien wie intelligente Ampeln und smarte Verkehrsleitsysteme könnten in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen. Auch der Ausbau des Radwegenetzes und die Schaffung weiterer Schulstraßen stehen auf der Agenda.

Es bleibt spannend, wie sich die Schulwegsicherheit in Wien weiterentwickeln wird. Eines ist jedoch sicher: Die Stadt bleibt ein Vorreiter und setzt Maßstäbe, an denen sich andere Städte orientieren können.