Ein Blick hinter die Kulissen: Warum kauft Wien Kunst?
Am 19. September 2025 hat die Stadt Wien erneut für Aufsehen gesorgt: Im Rahmen des Kunstankaufs 2025 wurden Arbeiten von 44 Künstlern erworben. Doch warum investiert die Stadt jährlich in die Gegenwartskunst? Diese Frage stellte bereits die Ausstellung „Gekauft. Und dann?“ im Wien Museum musa, die einen Blick hinter die Kulissen der städtischen Sammlungspraxis warf.
Förderung der lokalen Kunstszene
Die Kulturabteilung der Stadt Wien, auch bekannt als MA7, erwirbt jährlich etwa 80 Kunstwerke von in Wien lebenden und arbeitenden Künstlern. Diese Ankäufe sind nicht nur eine Anerkennung der künstlerischen Leistung, sondern auch ein wichtiges Zeitporträt der lokalen Kunstszene. Im Jahr 2025 standen dafür 400.000 Euro zur Verfügung.
„Kunst ist Arbeit, die neben Konsequenz, Zeit und Raum braucht, um sich zu entwickeln“, betont Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Die jährlichen Kunstankäufe sind ein wesentliches Förderinstrument der Stadt.“
Ein historischer Rückblick: Die Anfänge des Kunstankaufs
Der jährliche Kunstankauf durch die MA7 ist eines der ältesten Förderprogramme für Bildende Kunst und Medienkunst in Wien. Seit den 1950er Jahren hat sich eine Sammlung von über 60.000 Werken angesammelt, die seit 2018 vom Wien Museum betreut wird.
Die Rolle des unabhängigen Fachbeirats
Die Auswahl der Kunstwerke erfolgt durch einen unabhängigen Fachbeirat, der alle drei Jahre neu besetzt wird. Aktuell gehören Georgia Holz, Vanessa Joan Müller und Luisa Ziaja zu diesem Gremium. Ihre Aufgabe ist es, die Vielfalt der lokalen Kunstszene zu widerspiegeln und die künstlerische Qualität und Originalität der Arbeiten zu bewerten.
Die Auswirkungen auf die Künstler
Für viele Künstler ist der Ankauf durch die Stadt Wien der erste durch eine öffentliche Stelle und markiert den Beginn ihrer Karriere. Diese Unterstützung bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch Anerkennung und Sichtbarkeit.
- Ermöglicht Freiräume im kreativen Schaffen
- Trägt zur sozialen Absicherung bei
- Bietet Plattformen für Ausstellungen und Vernetzung
Ein Vergleich mit anderen Bundesländern
Während Wien eine Vorreiterrolle in der Förderung der Kunstszene einnimmt, sind ähnliche Programme in anderen Bundesländern oft weniger umfangreich. In Niederösterreich beispielsweise werden zwar ebenfalls Kunstankäufe getätigt, jedoch in geringerem Umfang und mit weniger finanziellen Mitteln.
Der Kunstankauf 2025 im Detail
Im Jahr 2025 wurden insgesamt rund 80 Kunstwerke von 44 Künstlern angekauft. Das Spektrum reicht von Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur und Plastik bis zu filmischen, audiovisuellen, digitalen und performativen Arbeiten.
Einblicke in die Sammlung
Einige der angekauften Werke befinden sich in der Artothek des MUSA und können für begrenzte Zeit auch von Privatpersonen ausgeliehen werden. Diese Möglichkeit bietet Kunstliebhabern die Gelegenheit, Werke hautnah zu erleben und fördert die Verbreitung der lokalen Kunst.
Ein Zukunftsausblick: Die Entwicklung der Wiener Kunstszene
Die kontinuierliche Förderung der Kunstszene durch die Stadt Wien setzt wichtige Impulse und trägt zur dynamischen Entwicklung der Kunstlandschaft bei. Experten sind sich einig, dass diese Unterstützung langfristig zu einer stärkeren internationalen Präsenz der Wiener Künstler führen wird.
„Wien hat das Potenzial, sich als führende Kunstmetropole Europas zu etablieren“, prognostiziert der fiktive Kunstexperte Dr. Max Mustermann. „Die Investitionen in die lokale Kunstszene sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“
Politische Zusammenhänge und Abhängigkeiten
Die Kunstförderung in Wien ist eng mit der städtischen Kulturpolitik verknüpft. Öffentliche Mittel werden gezielt eingesetzt, um kulturelle Vielfalt zu fördern und die Stadt als attraktiven Standort für Künstler und Kreative zu positionieren. Diese Investitionen sind jedoch nicht unumstritten, da sie auch von politischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängen.
Fazit: Kunst als Motor der Stadtentwicklung
Der Kunstankauf 2025 zeigt eindrucksvoll, wie die Stadt Wien ihre Rolle als Förderer der Kunstszene wahrnimmt. Mit einer Investition von 400.000 Euro setzt die Stadt ein starkes Zeichen für die Bedeutung von Kunst und Kultur in der Gesellschaft. Die Auswirkungen dieser Förderung sind weitreichend und tragen zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt bei.