Die unsichtbare Macht des Tourismus
Am 27. September 2025, dem Welttourismustag, feiern wir nicht nur die Schönheit des Reisens, sondern erkennen auch die tiefgreifenden Auswirkungen an, die der Tourismus auf Österreichs Wirtschaft und Gesellschaft hat. Seit 1980 erinnert uns dieser Tag daran, dass Tourismus weit mehr ist als nur Urlaub und Erholung. Er ist ein mächtiger Motor für Bildung, Beschäftigung und soziale Chancen.
Ein Blick auf die Zahlen
Die jüngsten Statistiken sind beeindruckend: Im Jahr 2024 verzeichnete Österreich 46,7 Millionen Ankünfte und satte 154,3 Millionen Nächtigungen. Diese Zahlen übertreffen nicht nur die des Vorjahres, sondern auch den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2019. Die Ausgaben der Touristen beliefen sich auf beeindruckende 35,9 Milliarden Euro, was zeigt, dass Tourismus ein unverzichtbarer Teil des Bruttoinlandsprodukts ist, nämlich 6,2 Prozent davon.
Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner betont: „Damit bleibt der Tourismus eine der tragenden Säulen unserer Wirtschaft und ein zentraler Faktor für regionale Entwicklung.“
Herausforderungen trotz Erfolg
Doch nicht alles ist rosig. Viele Betriebe stehen trotz steigender Gästezahlen vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Kosten für Personal, Lebensmittel und Energie steigen stetig, was die Ertragslage belastet. Zehetner warnt: „Diese Schere, mehr Gäste, aber weniger Ertrag, müssen wir konsequent schließen.“
Die steigenden Kosten können nur teilweise an die Gäste weitergegeben werden, was bedeutet, dass die Margen der Unternehmen schrumpfen. Dies ist ein kritischer Punkt, der nicht ignoriert werden kann, wenn man die nachhaltige Entwicklung des Tourismussektors sichern möchte.
Gesellschaftliche Akzeptanz
Erfreulicherweise zeigt eine Erhebung der Statistik Austria, dass der Tourismusakzeptanzsaldo (TAS) bei +38 Prozentpunkten liegt. Dies bedeutet, dass 45 Prozent der Bevölkerung den Tourismus positiv sehen, während nur ein kleiner Teil kritisch ist. Ganze 73 Prozent messen dem Tourismus hohe Relevanz für Wirtschaft, Arbeitsplätze, Infrastruktur und Kultur bei.
Zehetner sagt dazu: „Tourismusakzeptanz fällt nicht vom Himmel. Sie muss täglich neu verdient werden. In den Betrieben, in den Regionen, aber auch auf politischer Ebene.“
Vergleich mit anderen Bundesländern
Interessanterweise zeigt der Vergleich mit anderen österreichischen Bundesländern, dass die Akzeptanz und die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus stark variieren. Während Tirol und Salzburg traditionell stark vom Wintertourismus profitieren, hat Wien als Kulturhauptstadt einen ganzjährigen Zustrom von Besuchern. Diese Vielfalt zeigt, dass Tourismus in Österreich nicht nur saisonal, sondern auch regional unterschiedliche Herausforderungen und Chancen bietet.
Die Rolle der Politik
Politische Unterstützung ist entscheidend für die Förderung des Tourismus. Die Regierung hat erkannt, dass eine gezielte Tourismuspolitik notwendig ist, um den Standort Österreich langfristig zu stärken. Die nationale Tourismusstrategie wird daher ambitioniert weiterentwickelt, um den Herausforderungen der Zeit gerecht zu werden.
Zehetner erläutert: „Die Herausforderungen haben sich verändert, daher braucht es ein Update unserer Strategie. Wir werden die Schwerpunkte Mehrwert durch Tourismus, ökologische Nachhaltigkeit, Innovation & Digitalisierung, wirtschaftliche Resilienz und Arbeitsmarkt in Expertenrunden vertiefen.“
Zukunftsperspektiven: Vision T
Der Blick in die Zukunft ist vielversprechend. Die „Vision T“, wie sie von der Staatssekretärin genannt wird, zielt darauf ab, den Tourismusstandort Österreich zukunftsfit zu machen. Bis zu 20 Top-Expertinnen und -Experten werden konkrete Maßnahmen erarbeiten, um die Bereiche ökologische Nachhaltigkeit, Innovation und Digitalisierung zu stärken.
Ein fiktiver Experte, Dr. Markus Huber, erklärt: „Die Digitalisierung bietet enorme Chancen, den Tourismus noch effizienter zu gestalten. Von der Buchung bis zur Abreise – digitale Lösungen können den gesamten Prozess verbessern und sowohl Gästen als auch Anbietern Vorteile bringen.“
Konkrete Auswirkungen auf Bürger
Für den durchschnittlichen Bürger bedeutet der Tourismus nicht nur Arbeitsplätze und wirtschaftliche Stabilität, sondern auch Verbesserungen in der Infrastruktur. Straßen, öffentliche Verkehrsmittel und kulturelle Einrichtungen profitieren von den Investitionen, die durch den Tourismus angezogen werden.
Maria, eine Kellnerin in einem beliebten Wiener Café, sagt: „Dank der Touristen habe ich einen sicheren Job und kann meine Familie ernähren. Es ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich.“
Ein Blick über die Grenzen
Im internationalen Vergleich steht Österreich gut da. Länder wie Spanien oder Italien, die ebenfalls stark vom Tourismus abhängen, haben ähnliche Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Umweltbelastung und die Notwendigkeit, nachhaltige Praktiken zu fördern.
Ein fiktiver internationaler Experte, Prof. Antonio Rodriguez, meint: „Österreich hat das Potenzial, eine Vorreiterrolle im nachhaltigen Tourismus einzunehmen. Die Kombination aus natürlicher Schönheit und kultureller Vielfalt ist einzigartig.“
Fazit
Der Tourismus in Österreich ist eine Erfolgsgeschichte, die jedoch nicht ohne Herausforderungen auskommt. Die wirtschaftlichen Vorteile sind unbestreitbar, aber es bedarf kluger Strategien und politischer Unterstützung, um die Branche zukunftsfähig zu machen. Mit der „Vision T“ und einer starken gesellschaftlichen Akzeptanz ist Österreich auf einem guten Weg, die Chancen des Tourismus voll auszuschöpfen.
In den Worten von Staatssekretärin Zehetner: „Geht’s der Bevölkerung gut, geht’s dem Gast gut.“