Skandal um Essenszusteller: Die dunkle Wahrheit hinter der Plattformarbeit!

Redaktion

12. Juli 2025

Ein Blick hinter die Kulissen der Plattformarbeit

Wien, 12. Juli 2025 – Die pulsierende Metropole Wien ist nicht nur bekannt für ihre historische Architektur und ihre kulturelle Vielfalt, sondern auch für ihre florierende Plattformwirtschaft. Doch hinter der Fassade der modernen Arbeitswelt lauern dunkle Geheimnisse. Der jüngste Bericht der Gewerkschaft vida hat eine alarmierende Realität enthüllt, die viele nicht wahrhaben wollen: Essenszusteller, die wir täglich sehen, arbeiten oft unter prekären Bedingungen.

Die erschütternden Ergebnisse der Kontrollen

Eine kürzlich durchgeführte Kontrolle der Finanzpolizei und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) hat aufgedeckt, dass rund zwei Drittel der Essenszusteller in Wien mit Scheinverträgen arbeiten. Diese Verträge umgehen das geltende Arbeits- und Sozialrecht und lassen die Zusteller ohne jegliche soziale Absicherung zurück. Markus Petritsch, Vorsitzender des vida Fachbereichs Straße, bezeichnet dies als „die Spitze des Eisbergs“ und kritisiert das systematische Outsourcing von Verantwortung durch die Auftraggeber.

Was bedeutet Plattformarbeit?

Plattformarbeit bezeichnet Tätigkeiten, die über digitale Plattformen vermittelt werden. Diese Arbeitsform hat in den letzten Jahren rasant zugenommen, insbesondere im Bereich der Essenslieferung. Plattformarbeiter sind oft als freie Dienstnehmer oder Scheinselbstständige tätig, was bedeutet, dass sie keine festen Arbeitsverträge haben und somit keine Ansprüche auf Sozialleistungen wie Krankenversicherung oder bezahlten Urlaub.

Ein europaweites Problem

Die Problematik der Plattformarbeit ist keineswegs auf Österreich beschränkt. In ganz Europa kämpfen Arbeiter in der Plattformwirtschaft um Anerkennung und faire Arbeitsbedingungen. Ein Beispiel dafür ist Spanien, wo das sogenannte „Rider Law“ eingeführt wurde, um die Rechte von Essenslieferanten zu stärken und sie als reguläre Arbeitnehmer anzuerkennen.

Die Forderungen der Gewerkschaft vida

Die Gewerkschaft vida fordert seit Jahren eine klare gesetzliche Regelung für Plattformarbeiter. Sie betont die Notwendigkeit, freie Dienstverhältnisse abzuschaffen, die im Plattformsektor weit verbreitet sind. Diese Forderung ist Teil einer breiteren Initiative, die darauf abzielt, die EU-Richtlinie gegen unregulierte Plattformarbeit umzusetzen. Petritsch erklärt: „Österreich muss die EU-Richtlinie so umsetzen, dass sie den Beschäftigten nützt – und nicht den Konzernen.“

Die Auswirkungen auf die betroffenen Arbeiter

Für die betroffenen Essenszusteller bedeutet die derzeitige Situation nicht nur finanzielle Unsicherheit, sondern auch psychischen Stress. Ohne die Sicherheit eines festen Arbeitsplatzes und ohne soziale Absicherung sind sie den Launen des Marktes ausgeliefert. Viele von ihnen arbeiten unter extremen Bedingungen – sei es bei Regen, Schnee oder brütender Hitze.

Die Rolle der Politik

Die österreichische Politik steht nun unter Druck, Maßnahmen zu ergreifen. Die Gewerkschaft vida fordert die Einführung einer Auftraggeberhaftung im Transportbereich. Dies würde verhindern, dass Unternehmen durch undurchsichtige Subunternehmerstrukturen aus der Verantwortung stehlen. Petritsch betont: „Nur wenn auch die Auftraggeber in die Verantwortung genommen werden, lässt sich ein fairer Markt wiederherstellen.“

Ein Blick in die Zukunft

Die Zukunft der Plattformarbeit in Österreich hängt stark von den politischen Entscheidungen der kommenden Monate ab. Wird es eine gesetzliche Regelung geben, die die Rechte der Plattformarbeiter stärkt? Oder wird die Plattformarbeit weiterhin ein Synonym für Ausbeutung und Unsicherheit bleiben? Die Antworten auf diese Fragen werden entscheidend dafür sein, ob die Plattformwirtschaft zu einem integrativen Teil des Arbeitsmarktes wird oder ob sie weiterhin als prekäre Beschäftigungsform wahrgenommen wird.

Fazit

Die Enthüllungen der Gewerkschaft vida haben die dringende Notwendigkeit aufgezeigt, die Arbeitsbedingungen in der Plattformwirtschaft zu reformieren. Die Politik muss handeln, um die Rechte der Arbeiter zu schützen und sicherzustellen, dass die Plattformarbeit nicht zur Norm für prekäre Beschäftigung wird. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um die Weichen für eine gerechte und nachhaltige Zukunft der Arbeit in Österreich zu stellen.