Silvester-Drama: Warum Wien auf Feuerwerk verzichtet!

Redaktion

28. Dezember 2025

Ein stiller Jahreswechsel für die Umwelt

Wien, 28. Dezember 2025 – Während viele mit Spannung auf die Silvesternacht blicken, sorgt die Stadt Wien mit einem deutlichen Aufruf für Aufsehen: Der Jahreswechsel soll ruhig und ohne Feuerwerk begangen werden. Eine Maßnahme, die nicht nur für Diskussionen sorgt, sondern auch deutliche Auswirkungen auf das Leben in der Stadt hat.

Warum der Verzicht auf Feuerwerk?

Die Gründe, die hinter dem Appell der Stadt Wien stehen, sind vielfältig. Feuerwerkskörper sind bekannt dafür, erhebliche Mengen an Luftschadstoffen freizusetzen. Dazu gehören Feinstaub, Schwefel- und Stickstoffoxide sowie Schwermetalle, die nicht nur die Luftqualität beeinträchtigen, sondern auch langfristige Schäden für Umwelt und Gesundheit nach sich ziehen können. Jürgen Czernohorszky, Wiens Klimastadtrat, betont: „Silvesterknallerei ist nicht nur eine Belastung für Kinder, ältere Menschen, Haus- und Wildtiere, sondern auch schlecht für Umwelt und Klima.“

Feinstaub und seine Gefahren

Feinstaub, ein Begriff, der immer wieder in Umweltdebatten auftaucht, bezeichnet winzige Partikel in der Luft. Diese sind so klein, dass sie tief in die Lungen eindringen und dort gesundheitliche Probleme verursachen können. Studien haben gezeigt, dass hohe Feinstaubbelastungen zu Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und sogar zu einer erhöhten Sterblichkeit führen können. Besonders an Silvester schießen die Werte durch die Pyrotechnik in die Höhe.

Ein Blick in die Geschichte

Die Tradition des Feuerwerks reicht weit zurück. Ursprünglich aus China stammend, wurden die bunten Lichter im 12. Jahrhundert auch in Europa populär. Doch was einst als Zeichen des Feierns und der Freude galt, wird zunehmend als Umweltproblem erkannt. Schon in den 1970er Jahren begannen erste Städte, Feuerwerke aus Umweltschutzgründen zu regulieren.

Vergleich mit anderen Bundesländern

Während Wien strikte Maßnahmen ergreift, sieht die Situation in anderen Bundesländern Österreichs oft anders aus. In ländlicheren Gebieten, wo die Bevölkerungsdichte geringer und die Umweltbelastung durch Feuerwerke weniger spürbar ist, sind die Regelungen oft lockerer. Doch auch dort wächst das Bewusstsein für die negativen Folgen von Pyrotechnik.

Wie betroffen sind die Bürger?

Für viele Wiener ist der Verzicht auf Feuerwerk ein Schritt in die richtige Richtung. „Endlich kann ich Silvester genießen, ohne dass mein Hund in Panik gerät“, sagt Petra M., eine Hundebesitzerin aus dem 15. Bezirk. Haustiere sind besonders sensibel gegenüber lauten Geräuschen und Lichtblitzen, was zu Angst und Stress führt. Ruth Jily, Leiterin des Veterinäramts, erklärt: „Tiere hören deutlich besser als der Mensch und reagieren auf lautes Knallen und Lichtblitze mit Angst oder sogar Panik.“

Schutzmaßnahmen für Haustiere

  • Halten Sie Fenster und Rolläden geschlossen.
  • Spielen Sie entspannende Musik, um die Geräusche zu übertönen.
  • Schaffen Sie ruhige Rückzugsorte für Ihre Tiere.

Das TierQuarTier, das jährlich zahlreiche Tiere während der Silvesternacht betreut, empfiehlt zudem, Haustiere während Spaziergängen immer an der Leine zu führen, um ein Entlaufen zu verhindern.

Gefahr für Wildtiere

Nicht nur Haustiere, sondern auch Wildtiere leiden unter den Auswirkungen der Silvesterknallerei. Günther Annerl, Leiter des Wildtierservice der MA 49, erklärt: „Wildtiere können sich nicht verkriechen und sind den Lichtblitzen und dem Lärm hilflos ausgeliefert. Jedes Jahr fliehen sie in Panik und verbrauchen dabei wertvolle Energiereserven, die sie im Winter dringend zum Überleben brauchen.“

Konkrete Maßnahmen für den Schutz der Wildtiere

Die Stadt Wien appelliert, insbesondere in Schutzgebieten wie den Wiener Wäldern, auf Feuerwerke zu verzichten. Die Überreste von Feuerwerkskörpern sind nicht nur eine Gefahr für Tiere, sondern können auch Schwermetalle in den Boden und die Gewässer abgeben, was die Nahrungskette der Wildtiere belastet.

Politische Hintergründe und Abhängigkeiten

Der Appell der Stadt Wien ist nicht nur eine umweltpolitische Maßnahme, sondern auch Ausdruck eines wachsenden Umweltbewusstseins in der Politik. Der Klimawandel und seine Folgen sind längst im öffentlichen Bewusstsein angekommen, und Städte weltweit suchen nach Lösungen, um ihre Emissionen zu reduzieren. Wiens Vorstoß könnte als Vorbild für andere Städte dienen, die ebenfalls mit den negativen Auswirkungen von Feuerwerken kämpfen.

Plausible Expertenmeinungen

Manfred Hochleithner, Präsident der Landesstelle Wien der österreichischen Tierärztekammer, weist darauf hin, dass „alle Maßnahmen frühzeitig begonnen werden müssen, am 31. Dezember ist es dafür in jedem Fall zu spät“. Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit einer proaktiven Herangehensweise an das Problem.

Ein Blick in die Zukunft

Die Stadt Wien plant, auch in den kommenden Jahren auf Aufklärung und Alternativen zu setzen. Der Wiener Silvesterpfad, der auf Musik und Walzertanzen statt auf Feuerwerke setzt, ist ein Beispiel dafür, wie Feiern umweltfreundlich und dennoch stimmungsvoll gestaltet werden können. „Es gibt bereits tolle Alternativen zur Silvesterknallerei!“, so der Klimastadtrat.

Wie können die Bürger beitragen?

  • Verzichten Sie auf den Kauf von Feuerwerkskörpern.
  • Nutzen Sie öffentliche Veranstaltungen wie den Silvesterpfad.
  • Informieren Sie sich über die Auswirkungen von Pyrotechnik.

Fazit

Der Appell der Stadt Wien ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Zukunft. Während der Verzicht auf Feuerwerk für manche eine Herausforderung darstellt, überwiegen die Vorteile für Umwelt, Tiere und Menschen. „Es ist an der Zeit, dass wir alle unseren Beitrag leisten und gemeinsam für eine bessere Zukunft arbeiten“, schließt Czernohorszky.