Einleitung: Die Pflege als zentrale Herausforderung
Das Thema Pflege betrifft uns alle früher oder später. Im Burgenland wird nun revolutionär in Pflege und Betreuung investiert, um den wachsenden Herausforderungen einer alternden Gesellschaft gerecht zu werden. Am 1. November 2025 gab die Landesholding Burgenland GmbH bekannt, dass neue infrastrukturelle und organisatorische Maßnahmen ergriffen werden, um die Pflegequalität signifikant zu verbessern.
Historische Hintergründe und aktuelle Entwicklungen
Die alternde Bevölkerung ist ein Phänomen, das nicht nur Österreich, sondern viele westliche Länder betrifft. Bereits in den 1970er Jahren begann die Geburtenrate zu sinken, während die Lebenserwartung stetig stieg. Diese demografische Entwicklung hat zur Folge, dass die Nachfrage nach Pflegeleistungen rapide zunimmt. Im Burgenland, dem östlichsten Bundesland Österreichs, wird dieser Trend besonders stark spürbar, was die Landesregierung nun mit gezielten Investitionen angeht.
Neue stationäre Einrichtungen: Ein Quantensprung in der Pflege
Ein zentraler Bestandteil der neuen Investitionen ist der Bau von zwei modernen Pflegeeinrichtungen. In Redlschlag im Bezirk Oberwart wird ein neues Pflegewohnhaus entstehen, das das bestehende Haus in Bernstein ersetzt. Mit 60 Langzeit- und vier Kurzzeitpflegeplätzen wird das Bettenangebot fast verdoppelt. Diese Einrichtung wird von der SOWO – So Wohnt Burgenland GmbH errichtet und von den Sozialen Diensten Burgenland betrieben. Ein weiteres Highlight ist das erste stationäre Hospiz des Landes in Oberpullendorf, das 2027 eröffnet werden soll.
Mobile Pflege neu gedacht: Ein Modell für die Zukunft
Auch im Bereich der mobilen Pflege setzt das Burgenland neue Standards. Insgesamt 71 Pflegestützpunkte sollen im ganzen Land entstehen, um eine gemeindenahe Betreuung sicherzustellen. Diese Stützpunkte bieten ein umfassendes Angebot von Hauskrankenpflege über betreutes Wohnen bis hin zu Pflege- und Sozialberatung. Das Pilotprojekt in Schattendorf zeigt bereits, wie effektiv dieses Modell ist.
Betreuung daheim: Eine innovative Lösung
Ein besonders innovatives Modell ist die Anstellung betreuender Angehöriger. Seit 2019 können Angehörige, die ihre Familienmitglieder pflegen, angestellt werden, was ihnen finanzielle und sozialversicherungsrechtliche Absicherung bietet. Dieses Modell ist einzigartig in Österreich und wurde 2024 auf Vertrauenspersonen ausgeweitet, die keine familiäre Beziehung zu den Pflegebedürftigen haben müssen.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Im Vergleich zu anderen österreichischen Bundesländern nimmt das Burgenland eine Vorreiterrolle ein. Während in anderen Regionen ähnliche Modelle erst in der Entwicklungsphase sind, hat das Burgenland bereits funktionierende Strukturen implementiert. Diese Vorbildfunktion wird von Experten als richtungsweisend betrachtet.
Expertenmeinungen: Was die Zukunft bringt
Dr. Maria Huber, eine renommierte Expertin für Pflegeökonomie, betont: „Die Investitionen im Burgenland sind ein wichtiger Schritt, um die Pflege zukunftssicher zu machen. Andere Bundesländer sollten diesem Beispiel folgen.“ Diese Einschätzung teilt auch Soziallandesrat Leonhard Schneemann, der die Maßnahmen als „gelebte Daseinsvorsorge“ bezeichnet.
Konkrete Auswirkungen auf die Bürger
Für die Bürger des Burgenlandes bedeuten diese Investitionen mehr Sicherheit und bessere Betreuung. Die neue Infrastruktur wird nicht nur die Lebensqualität der Pflegebedürftigen verbessern, sondern auch die der pflegenden Angehörigen, die nun besser unterstützt werden.
Zukunftsausblick: Nachhaltigkeit und Wachstum
Die geplanten Maßnahmen sind nicht nur kurzfristige Lösungen, sondern Teil einer langfristigen Strategie. Durch die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Pflegebranche wird auch die regionale Wirtschaft gestärkt. Die Landesregierung plant, die Investitionen kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen, um den sich wandelnden Bedürfnissen gerecht zu werden.
Fazit: Ein Vorbild für ganz Österreich
Die Investitionen in die Pflege im Burgenland setzen Maßstäbe für ganz Österreich. Mit einem umfassenden Ansatz, der sowohl stationäre als auch mobile Pflege abdeckt, zeigt das Burgenland, wie Pflege zukunftssicher gestaltet werden kann. Dies wird nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, sondern auch das Gesundheitssystem insgesamt entlasten.