Pensionsschock: Warum Frauen in Österreich um 40% weniger bekommen!

Redaktion

5. August 2025

Ein alarmierender Blick auf die Pensionsschere in Österreich

Am 7. August 2025, dem Equal Pension Day, rücken die SPÖ-Frauen ein Thema in den Vordergrund, das für viele Frauen in Österreich bittere Realität ist: die Pensionsschere. Frauen erhalten im Durchschnitt um 40 Prozent weniger Pension als Männer, was eine erschreckende Tatsache darstellt und viele Frauen in die Altersarmut treibt. Doch was steckt hinter diesen Zahlen, und was kann dagegen unternommen werden?

Die erschreckenden Zahlen der Pensionsungerechtigkeit

In Österreich ist die Pensionsschere zwischen Männern und Frauen drastisch. Während Männer oft auf eine solide Rente zählen können, müssen viele Frauen mit deutlich weniger auskommen. Die Unterschiede sind regional sehr unterschiedlich: In Wien beträgt der Unterschied etwa 28 Prozent, während er in Vorarlberg bis zu 47 Prozent beträgt. Diese regionalen Unterschiede zeigen, dass die Problematik tief verwurzelt ist und von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.

Jede fünfte Pensionistin in Österreich ist armutsgefährdet, was bedeutet, dass sie nicht genug finanzielle Mittel hat, um ein würdiges Leben im Alter zu führen. Diese Zahlen sind nicht nur alarmierend, sondern auch ein klarer Indikator dafür, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Die Ursachen der Pensionsschere

Die Gründe für die Pensionsschere sind vielfältig. Einer der Hauptfaktoren ist die nach wie vor bestehende Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer, was sich direkt auf ihre Pensionsansprüche auswirkt. Zudem übernehmen Frauen oft den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit, wie Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen, was ihre Karrierechancen und somit auch ihre Rentenansprüche schmälert.

Ein weiterer Faktor ist die Teilzeitarbeit, die von vielen Frauen ausgeübt wird, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Diese Teilzeitarbeit führt jedoch zu geringeren Beitragszahlungen in die Pensionskasse und somit zu niedrigeren Renten.

Die Forderungen der SPÖ-Frauen

Die SPÖ-Frauen setzen sich für eine Reihe von Maßnahmen ein, um die Pensionsschere zu schließen. Eine der wichtigsten Forderungen ist die Einführung von Lohntransparenz. Die EU-Lohntransparenzrichtlinie soll dabei helfen, Gehälter offenzulegen und so Ungleichheiten aufzuzeigen und zu beseitigen. Ruth Manninger, SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin, bezeichnet diese Richtlinie als Meilenstein auf europäischer Ebene.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist der Ausbau der Kinderbetreuung. Eva-Maria Holzleitner, SPÖ-Frauenvorsitzende, betont, dass der Ausbau der Kinderbildung von klein auf die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass beide Elternteile ganztägig berufstätig sein können. Die Einführung des zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres wird als Fortschritt gesehen, um dies zu ermöglichen.

Vergleich mit anderen Ländern

Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass Österreich in Sachen Gleichstellung und Pensionsgerechtigkeit noch Nachholbedarf hat. In skandinavischen Ländern beispielsweise ist die Lohnungleichheit deutlich geringer, was sich auch positiv auf die Pensionsansprüche von Frauen auswirkt. Dort sind auch Maßnahmen wie die Väterkarenz und eine umfangreiche Kinderbetreuung etabliert, die es Frauen erleichtern, Beruf und Familie zu vereinen.

Die Auswirkungen auf die Gesellschaft

Die Pensionsschere hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Frauen, die im Alter in Armut leben, belasten nicht nur das Sozialsystem, sondern können auch gesellschaftlich weniger teilhaben. Altersarmut führt zu sozialer Isolation und gesundheitlichen Problemen, was wiederum Kosten im Gesundheitswesen verursacht.

Doch die Schließung der Pensionsschere ist nicht nur eine soziale Notwendigkeit, sondern auch eine wirtschaftliche. Eine gerechtere Einkommensverteilung und bessere Karrierechancen für Frauen könnten das Wirtschaftswachstum fördern und die Kaufkraft steigern.

Expertenmeinungen zur Pensionsschere

Experten sind sich einig, dass die Schließung der Pensionsschere eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Dr. Maria Schuster, eine renommierte Ökonomin, erklärt: „Die Pensionsschere ist ein Symptom für tiefere Ungleichheiten in unserer Gesellschaft. Wir müssen an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen, um echte Gleichstellung zu erreichen.“

Ein weiterer Experte, Prof. Dr. Heinz Bauer, betont: „Ohne eine umfassende Reform des Rentensystems und gezielte Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung wird sich die Pensionsschere nicht von selbst schließen.“

Ein Blick in die Zukunft

Die Zukunft der Pensionsgerechtigkeit hängt stark davon ab, wie schnell und effektiv die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden. Die Einführung von Lohntransparenz und der Ausbau der Kinderbetreuung sind erste wichtige Schritte, aber es bedarf weiterer Anstrengungen, um die strukturellen Ungleichheiten zu beseitigen.

Die SPÖ-Frauen haben einen klaren Auftrag an die Politik und die Wirtschaft formuliert: Die Umsetzung der Maßnahmen muss oberste Priorität haben, um die Altersarmut bei Frauen zu bekämpfen und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.

Fazit

Die Pensionsschere in Österreich ist ein drängendes Problem, das nicht ignoriert werden darf. Die SPÖ-Frauen haben wichtige Schritte vorgeschlagen, um diese Ungleichheit zu bekämpfen. Doch es liegt an der gesamten Gesellschaft, diese Forderungen zu unterstützen und die notwendigen Veränderungen einzufordern.

Die Zukunft wird zeigen, ob Österreich bereit ist, die Herausforderungen der Gleichstellung anzunehmen und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen, in der Frauen nicht mehr benachteiligt werden.