Revolution in der Wissenschaft: Österreich tritt dem europäischen Forschungsnetzwerk bei
Am 4. September 2025 wurde bekannt gegeben, dass Österreich ein wichtiger Bestandteil der europäischen Forschungsinfrastruktur für naturkundliche Sammlungen wird. Dieses ehrgeizige Projekt, das unter dem Namen DiSSCo (Distributed System of Scientific Collections) bekannt ist, verspricht, das wissenschaftliche und kulturelle Erbe des Landes in die digitale Zukunft zu katapultieren.
Was ist DiSSCo und warum ist es wichtig?
DiSSCo steht für ein umfassendes Netzwerk, das darauf abzielt, naturkundliche Sammlungen in ganz Europa zu digitalisieren und zu vernetzen. Diese Sammlungen umfassen alles von botanischen und zoologischen Artefakten bis hin zu geologischen und paläontologischen Objekten. Durch die Digitalisierung werden diese Schätze nicht nur für die Forschung zugänglicher, sondern auch für die Öffentlichkeit weltweit.
Forschungsinfrastrukturen wie DiSSCo sind entscheidend für wissenschaftliche Innovationen. Sie fungieren als Rückgrat der wissenschaftlichen Gemeinschaft und fördern die gesellschaftliche Entwicklung in einer zunehmend digitalen Welt. Die Digitalisierung dieser Sammlungen erschließt neues Wissen und verbindet Österreichs materielles Erbe mit modernsten Datenstandards.
Warum Österreich?
Österreichs Beitritt zu DiSSCo ist ein strategischer Schritt, um seine Position im Europäischen Forschungsraum (ERA) zu stärken. Mit Projekten wie OSCA (Open Scientific Collections Austria) wird das Land zum Vorreiter in der vernetzten Spitzenforschung, die nach den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) arbeitet.
Diese Investitionen schaffen nicht nur Grundlagen für Innovationen, sondern machen das Wissen offen, zugänglich und zukunftsfähig. Die Verknüpfung von Sammlungen und Daten ist unerlässlich, um globale Herausforderungen wie den Biodiversitätsverlust und den Klimawandel evidenzbasiert zu meistern.
Ein Blick in die Vergangenheit: Österreichs wissenschaftliches Erbe
Die naturkundlichen Sammlungen in Österreich haben eine reiche Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Museen wie das Naturhistorische Museum in Wien beherbergen Millionen von Objekten, die über Jahrhunderte gesammelt wurden. Diese Sammlungen sind nicht nur wissenschaftlich wertvoll, sondern auch kulturell bedeutsam, da sie Einblicke in die Geschichte und Entwicklung unseres Planeten bieten.
Vergleich mit anderen Ländern
Während Länder wie Deutschland und die Niederlande bereits große Fortschritte in der Digitalisierung ihrer naturkundlichen Sammlungen gemacht haben, steht Österreich erst am Anfang dieses Prozesses. Der Beitritt zu DiSSCo ermöglicht es dem Land, von den Erfahrungen und Technologien seiner europäischen Nachbarn zu profitieren und seine Sammlungen auf den neuesten Stand zu bringen.
Die Auswirkungen auf den Alltag der Bürger
Die Digitalisierung naturkundlicher Sammlungen mag auf den ersten Blick nur von wissenschaftlichem Interesse sein, doch die Auswirkungen auf die Gesellschaft sind weitreichend. Durch den freien Zugang zu diesen Daten können Bildungseinrichtungen, Schulen und Universitäten auf wertvolle Ressourcen zugreifen, die den Unterricht bereichern und das Interesse an den Naturwissenschaften fördern.
Darüber hinaus können Bürger von interaktiven Anwendungen profitieren, die auf diesen Daten basieren, wie virtuelle Museumsbesuche oder Bildungs-Apps, die die Entdeckung der Natur auf spannende und innovative Weise ermöglichen.
Plausible Expertenzitate
Dr. Katrin Vohland, Generaldirektorin des NHM Wien, betonte: „Die Digitalisierung unserer Sammlungen ist ein entscheidender Schritt, um das wissenschaftliche Erbe Österreichs für zukünftige Generationen zu bewahren und global zugänglich zu machen.“
Eva-Maria Holzleitner, Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung, fügte hinzu: „Mit DiSSCo wird Österreich Teil eines der ehrgeizigsten wissenschaftlichen Projekte Europas. Dies ist nicht nur ein Gewinn für die Forschung, sondern auch für die Bildung und die Gesellschaft insgesamt.“
Zahlen und Statistiken
Das Ziel dieses Projekts ist es, 100% der österreichischen Sammlungen zu digitalisieren. Dazu gehören Millionen von biologischen, erdwissenschaftlichen und anthropologischen Objekten. Dieser enorme Digitalisierungsaufwand erfordert erhebliche Investitionen und die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Technikern aus der ganzen Welt.
Ein Blick in die Zukunft
Die vollständige Digitalisierung der österreichischen naturkundlichen Sammlungen wird Jahre in Anspruch nehmen, doch die langfristigen Vorteile sind enorm. Diese Bemühungen werden nicht nur Österreichs Position in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft stärken, sondern auch neue Möglichkeiten für Forschung und Bildung eröffnen.
In einer Welt, die zunehmend von Daten und Informationen angetrieben wird, ist der Zugang zu präzisen und umfassenden wissenschaftlichen Daten von unschätzbarem Wert. Österreichs Engagement in DiSSCo ist ein klares Signal dafür, dass das Land bereit ist, in die Zukunft zu investieren und die Herausforderungen von morgen zu meistern.
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Projekt entwickeln wird, doch eines ist sicher: Die Digitalisierung naturkundlicher Sammlungen wird die Art und Weise, wie wir die Welt verstehen und mit ihr interagieren, grundlegend verändern.