Lebensmittelverschwendung: Warum die Regierung nur redet und nicht handelt!

Redaktion

10. Juli 2025

Ein drängendes Problem: Lebensmittelverschwendung in Österreich

Lebensmittelverschwendung ist ein Thema, das uns alle betrifft. Millionen Tonnen an Lebensmitteln landen jährlich im Müll, während gleichzeitig viele Menschen Schwierigkeiten haben, sich den täglichen Einkauf zu leisten. Die jüngste Debatte im österreichischen Nationalrat hat dieses Problem erneut in den Fokus gerückt.

Volksbegehren „Essen nicht wegwerfen!“

Mit über 126.767 Unterstützern hat das Volksbegehren „Essen nicht wegwerfen!“ eine breite öffentliche Unterstützung gefunden. Ziel ist es, nach dem Vorbild von Ländern wie Frankreich, Italien und Tschechien, strenge Gesetze zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung zu implementieren. Besonders im Fokus stehen dabei die Supermärkte und Hersteller, die aufgefordert werden, abgelaufene, aber noch genießbare Lebensmittel zu spenden.

Die Kritik der FPÖ

FPÖ-Landwirtschaftssprecher Peter Schmiedlechner kritisiert die Regierung scharf für ihre Untätigkeit. In seiner Rede im Nationalrat bemängelte er, dass die Regierung nur redet, aber keine konkreten Maßnahmen gegen die Verschwendung ergreift. Schmiedlechner fordert, dass soziale Einrichtungen besser unterstützt und die Konsumenten über das Mindesthaltbarkeitsdatum aufgeklärt werden.

Hintergründe und internationale Vergleiche

Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden weltweit etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel verschwendet. Frankreich hat 2016 als erstes Land ein Gesetz verabschiedet, das Supermärkte verpflichtet, unverkaufte Lebensmittel zu spenden. In Italien gibt es ähnliche Regelungen, die den Handel mit steuerlichen Anreizen zur Spende von Lebensmitteln motivieren.

  • Frankreich: Verpflichtet Supermärkte zur Spende von unverkauften Lebensmitteln.
  • Italien: Bietet steuerliche Anreize für die Spende von Lebensmitteln.
  • Tschechien: Einführung von Gesetzen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.

Österreich hat hier noch Nachholbedarf. Die Einführung ähnlicher Gesetze könnte einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der Verschwendung leisten.

Die Rolle der Verbraucher

Ein großer Teil der Lebensmittelverschwendung findet in privaten Haushalten statt. Viele Menschen entsorgen Lebensmittel, sobald das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Hier besteht ein großer Aufklärungsbedarf. Ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht automatisch, dass das Lebensmittel ungenießbar ist.

Experten betonen die Notwendigkeit, Verbraucher besser zu informieren und zu sensibilisieren. „Wir müssen lernen, unsere Sinne zu nutzen, um die Qualität von Lebensmitteln zu beurteilen, anstatt uns nur auf das Datum auf der Verpackung zu verlassen“, erklärt Dr. Martina Huber, Ernährungsexpertin der Universität Wien.

Die politische Dimension

Die Debatte um die Lebensmittelverschwendung ist auch eine politische. Die FPÖ wirft der Regierung vor, das Thema nicht ernst genug zu nehmen. Schmiedlechner fordert, dass die Regierung endlich vom Reden ins Handeln kommt und konkrete Schritte unternimmt, um die Verschwendung zu bekämpfen.

Die leeren Regierungsbänke während der Debatte im Nationalrat sind für Schmiedlechner ein Zeichen des Desinteresses. „Es ist fast lächerlich, wenn die Regierungsparteien einen Antrag einbringen, der keine konkreten Maßnahmen beinhaltet“, kritisiert er.

Zukunftsausblick

Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung erfordert einen umfassenden Ansatz, der alle Akteure einbezieht – von den Produzenten über den Handel bis zu den Verbrauchern. Gesetzliche Regelungen, wie sie in anderen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt wurden, könnten auch in Österreich einen wichtigen Beitrag leisten.

Die FPÖ fordert die Regierung auf, endlich zu handeln und den Weg für Neuwahlen freizumachen, um den Weg für eine zukunftsfähige Politik zu ebnen. „Die Zeit der leeren Worte muss vorbei sein“, so Schmiedlechner.

Ob und wann die Regierung konkrete Maßnahmen ergreifen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass das Thema Lebensmittelverschwendung weiterhin auf der politischen Agenda bleiben muss, um nachhaltige Lösungen zu finden.