Jung und engagiert: Warum das Freiwillige Soziale Jahr jetzt boomt!

Redaktion

4. Dezember 2025

Ein Ansturm auf das Freiwillige Soziale Jahr!

Es ist ein Phänomen, das selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen hat: Die Teilnehmerzahlen am Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) haben sich seit der Gesetzesnovelle von 2023 nahezu verdoppelt. Fast 1.000 junge Menschen engagieren sich derzeit in diesem Programm, das von einem gemeinnützigen Verein organisiert wird. Diese beeindruckende Zahl stellt eine Verdopplung im Vergleich zu den Vorjahren dar und zeigt, dass das Interesse an sozialem Engagement unter der Jugend massiv gestiegen ist.

Der Hintergrund: Was ist das Freiwillige Soziale Jahr?

Das Freiwillige Soziale Jahr ist ein Angebot für junge Menschen, die sich nach der Schule sozial engagieren möchten. Es bietet die Möglichkeit, in verschiedenen sozialen Einrichtungen mitzuarbeiten und erste Berufserfahrungen zu sammeln. Die Teilnehmer erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung und sind sozialversichert. Das FSJ ist eine hervorragende Gelegenheit für junge Erwachsene, den sozialen Bereich kennenzulernen und sich beruflich zu orientieren.

Ein Blick zurück: Die Gesetzesnovelle von 2023

Die drastische Zunahme der Teilnehmerzahlen ist zu einem großen Teil der Gesetzesnovelle von 2023 zu verdanken. Diese Novelle brachte zahlreiche Verbesserungen für die FSJ-Teilnehmer. Zum einen wurde die finanzielle Unterstützung erhöht, zum anderen die Rahmenbedingungen für die Durchführung des FSJ deutlich verbessert. Elisabeth Marcus, die Geschäftsführerin des Vereins, der das FSJ organisiert, ist überzeugt, dass diese Änderungen maßgeblich zum Anstieg der Teilnehmerzahlen beigetragen haben.

Die Rolle des Vereins zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste

Der Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste spielt eine zentrale Rolle bei der Organisation des FSJ. Gegründet 1968, blickt der Verein auf eine lange Geschichte des Engagements zurück. Er wird von fünf Trägerorganisationen unterstützt, darunter die Pfadfinder Österreichs und die Katholische Jugend. In den vergangenen 58 Jahren hat der Verein rund 14.000 junge Erwachsene betreut. Diese Erfahrung und das breite Netzwerk an Partnerorganisationen machen den Verein zu einem verlässlichen Partner für die Umsetzung des FSJ.

Eine Erfolgsgeschichte: Der Sonder-Staatspreis für Ehrenamtskoordination

Im Jahr 2024 wurde das Engagement des Vereins mit dem Sonder-Staatspreis für Ehrenamtskoordination gewürdigt. Dieser Preis ist eine Anerkennung für die herausragende Arbeit, die der Verein leistet. Er zeigt, dass der Verein nicht nur ein wichtiger Akteur in der Freiwilligenarbeit ist, sondern auch ein Vorbild für andere Organisationen.

Die Auswirkungen auf die Teilnehmer

Für die jungen Menschen, die sich für ein FSJ entscheiden, bietet das Programm zahlreiche Vorteile. Sie erhalten die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und sich persönlich weiterzuentwickeln. Viele Teilnehmer berichten, dass sie durch das FSJ selbstbewusster und verantwortungsbewusster geworden sind. Ein Beispiel ist Amra, eine Absolventin des FSJ 2024/25, die sagt: „Ein FSJ zu machen, war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich bin über mich hinausgewachsen, wurde selbstbewusster, bedachter und resistenter.“

Langfristige Auswirkungen und Berufsorientierung

Das FSJ ist für viele Teilnehmer der erste Schritt in eine Karriere im Sozialbereich. Mehr als 70% der Absolventen entscheiden sich nach ihrem Einsatz für eine Ausbildung im Sozialbereich. Ebenso viele bleiben dem Sozialbereich ehrenamtlich erhalten. Diese Zahlen zeigen, dass das FSJ nicht nur kurzfristig positive Effekte hat, sondern auch langfristig die Berufsorientierung der Teilnehmer beeinflusst.

Ein Vergleich: Freiwilliges Soziales Jahr in anderen Bundesländern

Auch in anderen Bundesländern Österreichs ist das Interesse am FSJ gestiegen. In Vorarlberg beispielsweise hat sich die Zahl der Teilnehmer ebenfalls deutlich erhöht. Ähnliche Entwicklungen sind in Deutschland zu beobachten, wo das FSJ ebenfalls ein beliebtes Programm ist. Diese internationalen Vergleiche zeigen, dass der Trend zu mehr sozialem Engagement kein rein österreichisches Phänomen ist.

Die politischen Zusammenhänge

Die Förderung des FSJ ist auch ein politisches Anliegen. Die österreichische Regierung unterstützt das Programm aktiv, da es nicht nur zur persönlichen Entwicklung der Teilnehmer beiträgt, sondern auch die sozialen Einrichtungen entlastet. Die zusätzlichen 34 Wochenstunden, die die Freiwilligen in den Einrichtungen mitarbeiten, sind eine wertvolle Unterstützung für das Stammpersonal.

  • Entlastung der sozialen Einrichtungen
  • Förderung der persönlichen Entwicklung der Teilnehmer
  • Langfristige Bindung an den Sozialbereich

Ein Blick in die Zukunft: Wohin geht die Reise?

Die Zukunft des Freiwilligen Sozialen Jahres sieht vielversprechend aus. Die positiven Erfahrungen der Teilnehmer und die Unterstützung durch die Regierung lassen erwarten, dass die Teilnehmerzahlen weiter steigen werden. Der Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen und plant bereits, das Programm weiter auszubauen und noch mehr junge Menschen für ein FSJ zu begeistern.

Schlussfolgerung: Ein Gewinn für alle

Das Freiwillige Soziale Jahr ist ein Gewinn für alle Beteiligten. Die Teilnehmer profitieren von wertvollen Erfahrungen und einer klaren beruflichen Orientierung, die sozialen Einrichtungen erhalten dringend benötigte Unterstützung, und die Gesellschaft insgesamt profitiert von einer Generation junger Menschen, die sich für soziale Belange engagiert. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Trend anhält und noch viele weitere junge Menschen die Chance ergreifen, sich im Rahmen eines FSJ zu engagieren.