Bauern gegen Tourismus: Der Kampf um den Euro eskaliert!

Redaktion

30. August 2025

Ein neuer Streit entbrennt: Bauern fordern mehr Geld von Urlaubern!

Am 30. August 2025 hat die Österreichische Hotelvereinigung (ÖHV) eine Pressemitteilung veröffentlicht, die für Aufsehen sorgt. Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, fordert einen zusätzlichen Urlaubs-Euro pro Nächtigung, was eine hitzige Debatte entfacht hat.

Was steckt hinter dieser Forderung?

Moosbrugger argumentiert, dass steigende Kosten für Energie, Löhne und Bürokratie die Landwirtschaft belasten. Diese Kostensteigerungen sind nicht nur ein Problem der Landwirte, sondern betreffen viele Sektoren, darunter auch den Tourismus. Doch statt einer Zusammenarbeit sieht die Landwirtschaftskammer die Lösung in einer zusätzlichen Belastung der Touristen.

Walter Veit, Präsident der ÖHV, weist diese Forderung entschieden zurück. Er betont, dass die Landwirtschaft bereits von der EU im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik mit 386,6 Milliarden Euro unterstützt wird. Diese Zahl verdeutlicht die Dimension der Subventionen, die die Landwirtschaft erhält, während der Tourismus für 95.000 Unternehmen nur 61,4 Millionen Euro vom Bund erhält.

Die Rolle der EU-Förderungen

Die EU-Förderungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Landwirtschaft in Europa. Diese Gelder sollen die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft sichern und den ländlichen Raum stärken. Doch die Verteilung dieser Mittel ist seit langem umstritten. Während die Landwirtschaft großzügige Unterstützung erhält, beklagt der Tourismussektor eine unzureichende Finanzierung.

Ein Experte der Universität Wien, Dr. Hans Müller, erklärt: „Die EU-Förderungen sind historisch gewachsen und spiegeln die Bedeutung der Landwirtschaft in der europäischen Politik wider. Doch in Zeiten wachsender Herausforderungen für den Tourismus muss auch dieser Sektor stärker berücksichtigt werden.“

Die Auswirkungen auf die Bürger

Die Forderung nach einem zusätzlichen Urlaubs-Euro könnte direkte Auswirkungen auf die Urlauber haben. Höhere Übernachtungskosten könnten dazu führen, dass weniger Touristen nach Österreich kommen. Dies hätte nicht nur negative Folgen für die Hotellerie, sondern auch für die lokale Wirtschaft, die stark vom Tourismus abhängt.

Ein Hotelier aus Salzburg, Franz Huber, zeigt sich besorgt: „Wenn die Preise weiter steigen, werden wir weniger Buchungen haben. Das könnte Arbeitsplätze gefährden und die regionale Wirtschaft schwächen.“

Vergleich mit anderen Bundesländern

In Tirol, einem der touristischsten Bundesländer Österreichs, sind die Auswirkungen solcher Forderungen besonders spürbar. Tirol lebt vom Tourismus, und jede Veränderung der Preisstruktur könnte weitreichende Folgen haben. Im Gegensatz dazu könnte ein Bundesland wie das Burgenland, das weniger stark vom Tourismus abhängig ist, weniger betroffen sein.

Politische Hintergründe

Die Debatte um den zusätzlichen Urlaubs-Euro ist auch politisch brisant. Die Landwirtschaftskammer hat traditionell starke Verbindungen zur österreichischen Volkspartei (ÖVP), während die Hotellerie oft Unterstützung von der Wirtschaftskammer und der liberalen Neos-Partei erfährt. Diese politischen Dynamiken beeinflussen die Diskussion und machen eine Lösung komplizierter.

Ein Politiker der SPÖ, der anonym bleiben möchte, äußert sich: „Diese Forderung spiegelt die Interessenpolitik wider, die in Österreich oft zu beobachten ist. Es ist wichtig, dass wir Lösungen finden, die alle Beteiligten einbeziehen und nicht nur einzelne Gruppen bevorzugen.“

Zukunftsausblick: Wie geht es weiter?

Die Diskussion um den Urlaubs-Euro ist noch lange nicht beendet. Beide Seiten haben ihre Standpunkte klar gemacht, doch eine Einigung scheint in weiter Ferne. Die ÖHV plant, weitere Gespräche mit der Landwirtschaftskammer zu führen, um eine gemeinsame Lösung zu finden.

Walter Veit betont: „Wir müssen zusammenarbeiten, um die Herausforderungen zu bewältigen, die uns alle betreffen. Nur durch Kooperation können wir die Belastungen für beide Sektoren reduzieren.“

Fazit

Der Streit um den zusätzlichen Urlaubs-Euro zeigt die Spannungen zwischen Landwirtschaft und Tourismus in Österreich deutlich auf. Es bleibt abzuwarten, ob eine Einigung erzielt werden kann, die sowohl die Interessen der Landwirte als auch der Hoteliers berücksichtigt. Eines ist sicher: Diese Debatte wird die österreichische Wirtschaftspolitik noch lange beschäftigen.