Auszeichnungen beim 42. Filmfest München: Höchstdotierter Preis an ARTE-Koproduktion (FOTO)

Straßburg (OTS) – Die Preise des 42. Filmfest München sind verliehen.
ARTE darf sich
über die Preisvergabe in der Kategorie CineCoPro Award, des
höchstdotierten Preis des Filmfest München, besonders freuen, der an
den Film UN POETA von Simón Mesa Soto geht und somit an seine
deutschen Ko-Produzent:innen Katharina Bergfeld und Heino Deckert von
ma.ja.de.

Der bereits am Freitagabend verliehene Förderpreis Neues
Deutsches Kino 2025 zeichnete Christina Tournatzés für ihren Film “
Karla “ als beste Regisseurin aus. Yvonne Görlach hat für den Film in
der Kategorie „Bestes Drehbuch“ sowie das Mentoring-Programm der
Bavaria Fiction gewonnen.

SENTIMENTAL VALUE von Joachim Trier gewinnt den Audience Award
International.

Ausgezeichnete Filme und Jurybegründungen im Einzelnen:

CineCoPro Award an die deutschen Ko-Produzent:innen Katharina
Bergfeld und Heino Deckert von ma.ja.de.

UN POETA

Spielfilm von Simón Mesa Soto

Deutschland/Kolumbien/Schweden 2024, 120 Min.

ZDF/ARTE, Das Kleine Fernsehspiel, Ocúltimo, Medio de Contención
Producciones, MA.JA.DE, Momento Film, Film i Väst

Mit: Ubeimar Ríos, Rebeca Andrade, Guillermo Cardona, Humberto
Restrepo, Alisson Correa

Die Jury:

Wenn man sich dazu berufen fühlt, Kunst zu schaffen, wie kann man
es sich dann leisten, Künstler:in zu werden? In einer Welt, die es
Menschen nicht leicht macht, diesen Weg einzuschlagen, beginnen hier
die Kompromisse und der Kampf. Der Gewinnerfilm zeigt, wie man diesen
Kampf mit Mitgefühl, exzellenter Inszenierung und Humor beim Erörtern
großer Ideen meistern kann, während er gleichzeitig auf sanfte Weise
europäische Sichtweisen und Erwartungen offenlegt. Die Koproduktion
dieses Films war sicherlich nicht einfach, aber wir hatten den
Eindruck, dass die Partnerschaft sehr dynamisch war und viele der
Herausforderungen gemildert hat. Dies ist die Art von Koproduktion,
die wir anerkennen möchten, und die Jury ist gespannt darauf, was die
Produzent:innen in naher Zukunft machen werden.

Mit großer Freude verleiht die Jury den diesjährigen CineCoPro
Award in Höhe von 100.000 Euro an UN POETA von Simón Mesa Soto, eine
kolumbianisch-schwedisch-deutsche Koproduktion.“

Förderpreis Neues Deutsches Kino 2025 REGIE (Christina Tournatzés
)

Förderpreis Neues Deutsches Kino 2025 DREHBUCH (Yvonne Görlach)

KARLA

Spielfilm von Christina Tournatzés

Drehbuch: Yvonne Görlach

Deutschland 2024

BR/ARTE , Achtung Panda! Media, studio.tv.film

Mit: Elise Krieps, Rainer Bock, Imogen Kogge, Torben Liebrecht,
Katharina Schüttler

Beste Regie: Christina Tournatzés für KARLA

Die Jury:

„Gleich mit ihrer ersten Spielfilm-Regie wagt sich Christina
Tournatzés an das Unsagbare und das Unzeigbare. Und doch gelingt es
ihr mit bemerkenswerter Sensibilität und ausgeprägtem erzählerischen
Gespür, Worte und Bilder zu finden – und dem dunkelsten Abgrund Mut
und Menschlichkeit entgegenzusetzen.

Christina Tournatzés vertraut auf die Kraft des Kinos, die sich
in KARLA oft aus dem Auslassen und der Projektion speist – und gerade
dadurch das Publikum von der ersten Einstellung bis zum Schluss
sowohl emotional als auch moralisch verstrickt.

Dabei orchestriert und dirigiert sie alle filmischen Mittel mit
beeindruckender Präzision – von der Schauspielführung über den
Schnitt bis hin zu einer subtilen und stets einfühlsamen Bildsprache.
Scheinbar beiläufige Reflexionen in einer Autoscheibe, Treppenhäuser,
die sich wie Abgründe auftun, Blitze eines Fotoapparats und Stimmen
aus dem Nebenzimmer – diese und viele andere grandiose Erzählideen
machen KARLA zu einem großen Film, in dem nichts darauf hinweist,
dass es sich um das Werk einer Debütantin handelt.

KARLA ist ein Film, der lange nachhallt – inszeniert mit
filmischer Intelligenz, großem Herz und einer tiefen Bewunderung für
seine Heldin. Eine Bewunderung, die sich auf das Publikum überträgt.

Für diese herausragende Regieleistung verleihen wir den Preis für
die beste Regie an Christina Tournatzés. Herzlichen Glückwunsch!“

Bestes Drehbuch: Yvonne Görlach für KARLA

Die Jury:

„Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt Yvonne Görlach die
Geschichte von Karla, einem 12-jährigen Mädchen, das sich mutig gegen
alle Konventionen und eine Gesellschaft bzw. eine von Männern
dominierte Welt stellt, diese anklagt und für Gerechtigkeit und Würde
kämpft.

Mit großer erzählerischer Intuition, ohne gängige Muster zu
bedienen, behandelt die Autorin diese Geschichte und ihre Figur mit
viel Respekt und Empathie.

Sie lässt sich Zeit, spart aus, illustriert nicht, ist nie
kitschig, deutet an und lässt vieles weg, was nicht sagbar ist, aber
in unserer Phantasie stattfindet und uns umso mehr bewegt.

Auch die Nebenfiguren sind vielschichtig und liebevoll
eigensinnig gezeichnet.

„Manchmal braucht man nur eine Insel, einen Menschen, eine
Straße, einen Augenblick, um zu überleben,“ zitiert die Figur von
Imogen Kogge einmal Mascha Kaleko.

Ein Drehbuch, das seinen Figuren vertraut. Das auf die Kraft der
Stille setzt. Und auf das, was unausgesprochen bleibt und lange
nachhallt.

Für diese beeindruckende Klarheit, den Mut zur Zurückhaltung und
große emotionale Präzision geht der Drehbuchpreis an: KARLA .“

Audience Award International

SENTIMENTAL VALUE

Spielfilm von Joachim Trier

Norwegen/Deutschland/Schweden/Dänemark/Frankreich 2025, 135 Min.

ZDF/ARTE, Komplizen Film, MER Film, Eye Eye Pictures, Lumen,
Komplizen Film, Zentropa

Mit: Renate Reinsve, Stellan Skarsgård, Elle Fanning, Inga
Ibsdotter Lileaas, Anders Danielsen Lie

ARTE gratuliert herzlich!