Armut in Österreich: Droht der totale Absturz?

Redaktion

11. November 2025

Alarmierende Zahlen: Armut auf dem Vormarsch

Wien (OTS) – Die Preise für Lebensmittel und Energie steigen weiter – und mit ihnen die Verzweiflung vieler Menschen in Österreich. Besonders betroffen sind Haushalte mit geringem Einkommen. Laut Caritasdirektor Klaus Schwertner ist die Situation besorgniserregend: „Ein beträchtlicher Anteil der Bevölkerung kann sich Grundlegendes nicht mehr leisten.“ Die Nachfrage nach Lebensmittelhilfe steigt dramatisch an, und für viele wird der tägliche Einkauf zur Existenzfrage.

Steigende Nachfrage nach Lebensmittelhilfe

In den Le+O-Lebensmittelausgabestellen in Wien und Niederösterreich ist der Anstieg der Not besonders deutlich. Lea Laubenthal, Projektleiterin bei der Caritas der Erzdiözese Wien, berichtet, dass die Nachfrage um 26 Prozent gestiegen ist. „2023 haben wir 8.282 Personen versorgt, heute sind es bereits über 10.400“, erklärt sie. Die Unterstützung für Kinder und Jugendliche ist besonders wichtig, da fast 4.500 junge Menschen zu den Gästen zählen.

Die Rolle der Politik: Droht eine Verschärfung?

Caritasdirektor Schwertner weist darauf hin, dass die aktuelle Politik in Bund und Ländern die Not weiter verschärfen könnte. „Die Zahl der akut von Armut betroffenen Menschen hat sich auf einem viel zu hohen Niveau verfestigt“, warnt er. Angesichts der drastischen Sparpläne steht zu befürchten, dass die Armut in Österreich massiv zunehmen könnte.

Ein Blick in die Vergangenheit

Historisch gesehen hat Österreich bereits mehrfach wirtschaftliche Krisen durchlebt, die zu einer Zunahme der Armut führten. Doch die aktuelle Situation ist besonders kritisch, da sie von globalen Herausforderungen wie der Energiekrise und den Auswirkungen der Pandemie begleitet wird.

Vulnerable Gruppen besonders betroffen

Besonders alarmierend ist die Situation für vulnerable Gruppen wie Arbeitsuchende und Alleinerziehende. Etwa ein Zehntel der Menschen in Österreich hat Schwierigkeiten, laufende Ausgaben zu decken. Oft müssen nicht nur bei Essen und Haushalt, sondern auch bei sozialen Aktivitäten Einschnitte hingenommen werden.

Experten warnen: „Hoffnung auf eine bessere Zukunft schwindet“

Christoph Hofinger von Foresight warnt: „Die Betroffenen haben oft nicht nur für sich selbst, sondern für die Gesellschaft als Ganzes die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verloren.“ Diese Entwicklung könnte langfristig zu sozialen Spannungen führen.

Ein Blick über die Grenzen: Wie machen es andere?

Ein Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeigt, dass es unterschiedliche Ansätze gibt, um der steigenden Armut zu begegnen. Länder wie Schweden setzen auf umfassende Sozialprogramme, während andere Staaten wie Deutschland auf gezielte Hilfen und Reformen in der Sozialhilfe setzen.

Was bedeutet das für den normalen Bürger?

Für den durchschnittlichen Bürger in Österreich bedeutet dies, dass die Lebenshaltungskosten weiter steigen könnten. Besonders Haushalte mit mittlerem und geringem Einkommen werden die Auswirkungen spüren, da sie einen größeren Anteil ihres Einkommens für Grundbedürfnisse aufwenden müssen.

Die Forderung: Reform statt Demontage

Abschließend appelliert Schwertner an Bund und Länder, den Sozialstaat zu stärken. „Eine Budgetsanierung auf dem Rücken der Ärmsten kann nicht gelingen“, betont er. Der Klimabonus wurde abgeschafft, die Strompreisbremse ist ausgelaufen, und die Valorisierung von Sozialleistungen wurde ausgesetzt. Gleichzeitig steigen Gebühren und Preise – etwa für Strom, Gas und Lebensmittel. Eine bundesweit einheitliche Reform von Mindestsicherung und Sozialhilfe ist dringend erforderlich.

Ein Zukunftsausblick: Was kommt als Nächstes?

Die Zukunftsaussichten sind besorgniserregend. Ohne einschneidende Reformen könnte die Armut in Österreich weiter zunehmen. Die Caritas plant, ihre Hilfe auszuweiten und weitere 100 Haushalte pro Woche mit leistbaren Lebensmitteln zu versorgen. Eine neue Hotline soll armutsbetroffenen Menschen in Wien Informationen zur Registrierung und zu freien Terminen in den Ausgabestellen bieten.

  • Spendenkonto: Kontoinhaber: Caritas, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
  • Mit 25 Euro finanzieren Sie ein Lebensmittelpaket.
  • Mit 14 Euro schenken Sie eine Woche warmes Essen.
  • Auch haltbare Lebensmittel wie Reis, Öl, Kaffee, Konserven, Zucker oder Salz werden dringend benötigt.

Die Zeit drängt, und die Hilfe der Caritas ist wichtiger denn je. Unterstützen Sie die Lebensmittelhilfe mit einer Spende, um den am stärksten betroffenen Menschen in Österreich zu helfen.