Alarmierende Wissenslücken bei Finanzthemen!
Der bevorstehende Weltspartag rückt das Thema Finanzbildung in den Fokus, und die neuesten Zahlen aus dem Santander-Finanzbarometer sind ein Weckruf für Österreich. Eine repräsentative Umfrage der Santander Consumer Bank GmbH unter 1.000 Personen zeigt erschreckende Wissenslücken bei Anlageformen jenseits des klassischen Sparbuchs. Die Ergebnisse lassen keinen Zweifel: Bei der Finanzbildung gibt es großen Nachholbedarf!
Was das Finanzbarometer enthüllt
Das Finanzbarometer, durchgeführt vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) vom 2. bis 5. Oktober 2025, zeigt, dass über 60 Prozent der Befragten kaum Wissen über Anleihen haben. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs! Bei Aktien sieht es kaum besser aus: Mehr als die Hälfte der Österreicher gibt an, sich nicht gut auszukennen. Besonders auffällig ist der Unterschied je nach Bildungsgrad: Während etwa 50 Prozent der Maturanten gute Kenntnisse über Anleihen haben, ist der Rest der Bevölkerung weit abgeschlagen.
Fachbegriffe leicht erklärt
Bevor wir tiefer in die Zahlen eintauchen, klären wir einige der Fachbegriffe: Eine Anleihe ist im Grunde ein Kredit, den ein Anleger einem Unternehmen oder Staat gewährt. Der Anleger erhält dafür Zinsen und am Ende der Laufzeit sein Geld zurück. Aktien hingegen sind Anteile an einem Unternehmen. Wer Aktien kauft, wird zum Teilhaber und kann von deren Wertsteigerung und Dividenden profitieren.
Junge Menschen und Finanzen: Ein Problem?
Besonders erschreckend ist das Unwissen bei jungen Erwachsenen: Bei ETFs (Exchange Traded Funds) und Kryptowährungen wie Bitcoin kennen sich fast 70 Prozent der Befragten wenig bis gar nicht aus. ETFs sind Fonds, die wie Aktien an der Börse gehandelt werden, während Kryptowährungen digitale Währungen sind, die auf Blockchain-Technologie basieren. Trotz des Hypes um Bitcoin und Co. bleibt das Wissen darüber erschreckend gering.
Österreich im Vergleich
Wie steht Österreich im internationalen Vergleich da? In Ländern wie Deutschland und der Schweiz ist die Finanzbildung traditionell stärker in den Schulunterricht integriert. Österreich hinkt hier hinterher, was sich in den Umfrageergebnissen widerspiegelt. Experten fordern schon lange eine intensivere Auseinandersetzung mit Finanzthemen an Schulen.
Die Rolle der Banken
Was sagen die Banken dazu? Olaf Peter Poenisch, CEO von Santander Österreich, betont die Verantwortung der Banken: „Bei der Finanzbildung ist in Österreich viel Luft nach oben. Idealerweise wirken bei der Vermittlung von Finanzwissen Elternhaus, Schulen und Banken zusammen.“ Tatsächlich geben 31 Prozent der Befragten an, dass die Erklärungen der Banken zu Finanzprodukten nicht ausreichend sind. Hier sind die Banken gefordert, ihre Beratungsleistungen zu verbessern.
Gold und Sparbuch: Die sicheren Häfen?
Interessanterweise zeigt die Umfrage, dass zwei Drittel der Österreicher gut über Gold informiert sind. Das klassische Sparbuch bleibt der Favorit: Über 90 Prozent wissen, wie es funktioniert. Doch bei anderen Anlageformen wie Tagesgeld und Festgeld sinkt das Wissen rapide. Nur 63 Prozent kennen den Unterschied zwischen diesen beiden Sparformen.
Die Auswirkungen auf den Alltag
Warum ist Finanzbildung so wichtig? Ein gutes Verständnis von Finanzprodukten kann den Unterschied zwischen finanzieller Sicherheit und Unsicherheit ausmachen. Wer weiß, wie man sein Geld klug anlegt, kann bessere Entscheidungen für die Zukunft treffen. Das betrifft nicht nur große Investitionen, sondern auch alltägliche Entscheidungen wie den Abschluss eines Kredits oder einer Versicherung.
Was die Zukunft bringt
Wie sieht die Zukunft der Finanzbildung in Österreich aus? Die Umfrage zeigt, dass 30 Prozent der Befragten an Bildungsangeboten für Erwachsene interessiert sind. Besonders bei den unter 30-Jährigen ist das Interesse groß. Hier besteht ein enormes Potenzial für Bildungsinitiativen, die von Schulen, Banken und der Regierung gemeinsam getragen werden könnten.
Schlussfolgerung: Ein Weckruf für Österreich
Das Santander-Finanzbarometer ist ein Weckruf für Österreich: Die Wissenslücken bei Finanzthemen sind groß, und es muss dringend gehandelt werden. Banken, Schulen und Elternhaus sind gefordert, gemeinsam an einer besseren Finanzbildung zu arbeiten. Denn nur so können Österreicher in Zukunft kluge und sichere Entscheidungen in Geldangelegenheiten treffen.
Expertenmeinungen
Der Finanzexperte Dr. Herbert Mayer kommentiert: „Die Ergebnisse des Finanzbarometers sind alarmierend. Ohne ein solides Finanzwissen laufen viele Gefahr, schlechte finanzielle Entscheidungen zu treffen, die langfristige Folgen haben können.“
Es bleibt zu hoffen, dass diese alarmierenden Ergebnisse die notwendigen Reformen anstoßen und Österreich in Zukunft besser aufgestellt ist, wenn es um Finanzen geht.