Ein unsichtbares Leiden: Skoliose im Fokus
Am 25. Oktober 2025, zur besten Sendezeit um 17.30 Uhr auf ORF 2, wird das Gesundheitsmagazin „Bewusst gesund“ eine brisante Thematik beleuchten, die in unserer Gesellschaft oft übersehen wird: Skoliose. Diese dreidimensionale Deformierung der Wirbelsäule, die besonders in der Wachstumsphase bei Kindern und Jugendlichen auftritt, ist mehr als nur eine physische Herausforderung. Sie ist eine Belastung für Körper und Seele, die das Leben der Betroffenen nachhaltig prägen kann.
Was ist Skoliose?
Skoliose ist eine Erkrankung, bei der sich die Wirbelsäule seitlich krümmt und verdreht. Diese Fehlstellung kann zu einer sichtbaren Asymmetrie führen, wie etwa ungleich hohen Schultern oder einem hervorstehenden Schulterblatt. Die Ursachen sind vielfältig und oft unklar, wobei genetische Faktoren eine Rolle spielen können. Häufig manifestiert sich die Skoliose während der Wachstumsphase, was sie besonders tückisch macht.
Die Geschichte von Andrea Haderer
Ein eindrucksvolles Beispiel für den Kampf gegen Skoliose ist die Geschichte der Salzburgerin Andrea Haderer. Im zarten Alter von zwölf Jahren diagnostizierte der Schularzt bei ihr diese Erkrankung. Was folgte, war ein langer Leidensweg voller Herausforderungen. Doch Andrea ließ sich nicht unterkriegen. Mit eiserner Disziplin und einem unerschütterlichen Willen erkämpfte sie sich ihre Beweglichkeit zurück. Ihre Geschichte ist ein Lichtblick für viele Betroffene und zeigt, dass mit der richtigen Therapie und Unterstützung ein normales Leben möglich ist.
Therapiemöglichkeiten und ihre Auswirkungen
Die Behandlung von Skoliose hängt maßgeblich vom Grad der Krümmung und dem Fortschreiten der Erkrankung ab. Leichte Fälle können oft durch gezielte Physiotherapie und spezielle Übungen behandelt werden. Diese sind darauf ausgelegt, die Muskulatur zu stärken und die Wirbelsäule zu stabilisieren. Bei stärkeren Krümmungen kommt häufig ein Korsett zum Einsatz, das das Fortschreiten der Krümmung verhindern soll. In schweren Fällen bleibt oft nur die Operation, bei der die Wirbelsäule versteift wird.
Der Kampf gegen die Zeit
Die Zeit spielt bei der Behandlung von Skoliose eine entscheidende Rolle. Je früher die Fehlstellung erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie. Eine frühzeitige Diagnose kann den Unterschied zwischen einer einfachen Behandlung und einer lebenslangen Beeinträchtigung ausmachen. Experten wie Dr. Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien betonen die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen, um Skoliose frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Ein Blick über die Grenzen: Skoliose weltweit
Skoliose ist ein globales Phänomen, das in vielen Ländern ähnlich behandelt wird. In Deutschland beispielsweise sind regelmäßige Schuluntersuchungen gesetzlich vorgeschrieben, um Wirbelsäulenfehlstellungen frühzeitig zu erkennen. In den USA hingegen wird verstärkt auf innovative Therapien gesetzt, die auf die individuelle Situation der Patienten abgestimmt sind. Der Austausch von Wissen und Erfahrungen auf internationaler Ebene ist entscheidend, um die besten Behandlungsmethoden zu entwickeln und zu verbreiten.
Die psychische Belastung
Die körperlichen Herausforderungen von Skoliose sind offensichtlich, doch die psychischen Auswirkungen werden oft unterschätzt. Betroffene leiden häufig unter einem geringen Selbstwertgefühl und sozialer Isolation. Die sichtbaren Symptome können zu Mobbing und Ausgrenzung führen, was die seelische Belastung zusätzlich verstärkt. Psychologische Unterstützung und ein starkes soziales Umfeld sind daher essenziell für die Betroffenen.
Die Zukunft der Skoliosetherapie
Die Forschung im Bereich der Skoliosetherapie schreitet stetig voran. Neue Technologien und Behandlungsmethoden versprechen, die Lebensqualität der Betroffenen weiter zu verbessern. Von 3D-gedruckten Korsetts bis hin zu minimalinvasiven Operationsmethoden – die Zukunft der Skoliosetherapie ist vielversprechend. Experten wie Dr. Siegfried Meryn sehen in der individualisierten Medizin einen Schlüssel zum Erfolg. Durch maßgeschneiderte Behandlungspläne können die spezifischen Bedürfnisse der Patienten besser berücksichtigt werden.
Ein Appell an die Gesellschaft
Skoliose betrifft nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihr Umfeld. Es ist an der Zeit, das Bewusstsein für diese Erkrankung zu schärfen und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um den Betroffenen zu helfen. Dies beginnt mit der Aufklärung in Schulen und der Förderung von Vorsorgeuntersuchungen. Nur durch gemeinsames Handeln können wir sicherstellen, dass Skoliose nicht länger ein unsichtbares Leiden bleibt.
Fazit
Die Auseinandersetzung mit Skoliose zeigt, wie wichtig es ist, gesundheitliche Themen nicht zu unterschätzen. Die Geschichte von Andrea Haderer und die Expertise von Fachleuten wie Dr. Monika Redlberger-Fritz und Dr. Siegfried Meryn verdeutlichen, dass es Hoffnung gibt. Mit der richtigen Unterstützung und Behandlung können Betroffene ein erfülltes Leben führen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Skoliose die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient.