Ein Schrecken, der die Welt veränderte
Am 6. und 9. August 1945 geschah etwas, das die Welt für immer verändern sollte: Die USA warfen Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki ab. Diese Ereignisse jähren sich 2025 zum 80. Mal und sind der Anlass für den ORF, einen umfangreichen Schwerpunkt zu diesem Thema zu setzen. Doch was genau geschah damals, und wie wirken die Ereignisse bis heute nach?
Die Ereignisse von 1945
Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki waren die ersten und bisher einzigen Einsätze von Atomwaffen in einem Krieg. Die erste Bombe, mit dem Codenamen „Little Boy“, wurde am 6. August 1945 auf Hiroshima abgeworfen. Bei der Explosion und dem darauf folgenden Feuersturm starben unmittelbar etwa 100.000 Menschen. Drei Tage später wurde „Fat Man“ über Nagasaki abgeworfen, was weitere 70.000 Menschen das Leben kostete. Die verheerenden Auswirkungen dieser Bombenabwürfe führten zur Kapitulation Japans und damit zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Doch die Frage bleibt, ob diese drastische Maßnahme notwendig war oder ob sie ein Kriegsverbrechen darstellt, wie es in der ORF-Dokumentation „Hiroshima – Kriegsende oder Kriegsverbrechen?“ hinterfragt wird.
Langzeitfolgen und das Erbe von Hiroshima
Die unmittelbaren Folgen der Bombenabwürfe waren erschütternd. Doch die Langzeitfolgen sind ebenso gravierend. Viele der Überlebenden, die sogenannten Hibakusha, litten und leiden unter den Spätfolgen der nuklearen Strahlung. Krankheiten wie Krebs und genetische Schäden sind weit verbreitet. In den Jahrzehnten nach den Bombenabwürfen starben weitere 130.000 Menschen an den Folgeschäden. Diese Schicksale werden im „WELTjournal: Trauma ohne Ende – 80 Jahre Hiroshima“ eindrucksvoll beleuchtet.
Die Rolle der Wissenschaft
Ein zentrales Element der ORF-Berichterstattung ist die Dokumentation „Universum History: Der Wettlauf um die Atombombe“. Diese beleuchtet die wissenschaftlichen und historischen Hintergründe, die zur Entwicklung der Atombombe führten. Bereits 1939 begann das Manhattan-Projekt in den USA, das von der Angst vor einer Atombombe in den Händen der Nationalsozialisten angetrieben wurde. Tausende Wissenschaftler, darunter vier ungarisch-jüdische Forscher, arbeiteten an diesem Projekt. Sie alle flohen vor dem Nazi-Regime in die USA und setzten sich vehement für die Entwicklung der Bombe ein. Die Dokumentation zeigt, wie ihre brillanten Ideen den Lauf der Geschichte veränderten, und diskutiert die ethischen Konsequenzen ihres Tuns.
Hiroshima in der Gegenwart
Doch wie geht die heutige Generation mit diesem Erbe um? Dies ist eine der zentralen Fragen, die im ORF-Programm thematisiert werden. Die Sendung „Radiokolleg: Hiroshimas Enkel – 80 Jahre Atombombeneinsatz“ beschäftigt sich damit, wie jüngere Generationen das traumatische Erbe verarbeiten. Viele der Überlebenden sind mittlerweile verstorben, und es stellt sich die Frage, wie ihre Geschichten weitergetragen werden. Die ORF-Wissenschaftsjournalistin Judith Brandner hat dafür die Schauplätze des ersten Atombombenabwurfs besucht und mit Überlebenden und Nachkommen gesprochen.
Tokio im Wandel
In der Reportage „WELTjournal +: Mein Tokio“ wird ein weiteres facettenreiches Bild Japans gezeichnet. Tokio, die Hauptstadt Japans, hat sich seit den 1980er Jahren stark verändert. Die Stadt gilt als eine der sichersten Metropolen der Welt und ist bekannt für ihre faszinierende Architektur und das lebendige Nachtleben. Doch es gibt auch Herausforderungen: Der Anteil der Single-Haushalte hat 50 Prozent erreicht, und viele junge Menschen haben Schwierigkeiten, eine dauerhafte Beziehung aufzubauen. Diese gesellschaftlichen Veränderungen werden von Experten wie dem Philosophen Kenichi Mishima und der Japan-Expertin Carola Hommerich kritisch beleuchtet.
Ein Blick in die Zukunft
Was bringt die Zukunft? Die atomare Bedrohung ist nach wie vor real. Der ORF widmet sich auch der Frage, wie die Weltgemeinschaft mit Atomwaffen umgehen sollte. In „Geschichte heute – 80 Jahre Hiroshima und Nagasaki“ diskutieren Experten wie der Historiker Georg Hoffmann und die Friedensnobelpreisträgerin Nadja Schmidt über die historische Zäsur durch den Atombombeneinsatz und die gegenwärtige atomare Bedrohung. Österreichs Haltung zur Verbreitung von Nuklearwaffen wird ebenfalls thematisiert.
Fazit: Ein Mahnmal für die Menschheit
Die 80-jährige Geschichte von Hiroshima ist ein Mahnmal für die Menschheit. Sie erinnert uns daran, welche verheerenden Auswirkungen Atomwaffen haben können. Der ORF-Schwerpunkt bietet eine umfassende Aufarbeitung der Ereignisse und regt zum Nachdenken an. Die Frage bleibt: Haben wir aus der Geschichte gelernt?
- ORF-Schwerpunkt: Umfangreiche Berichterstattung über 80 Jahre Hiroshima
- Historische Dokumentationen: Einblicke in die Entwicklung der Atombombe und ihre Folgen
- Gesellschaftliche Veränderungen: Tokio im Wandel der Zeit
- Zukunftsaussichten: Diskussion über die atomare Bedrohung und Abrüstung
Für weitere Informationen besuchen Sie die offizielle Pressemitteilung.